Rezension

Spione für England

Spionieren ist (k)ein Kinderspiel -

Spionieren ist (k)ein Kinderspiel
von Robin Stevens

Bewertet mit 5 Sternen

May Wong ist die jüngere Schwester von Hazel und sie hasst, hasst, hasst es auf der Deepdean-Mädchenschule - oder ganz allgemein in England. Und dann befindet sich England im Jahre 1940 auch noch im Krieg und sie kann nicht einfach nach Hongkong zurückkehren. May, die immerhin fast elf Jahre alt ist (also so in einem halben Jahr oder so) beschließt, etwas gegen den Krieg zu unternehmen. Sie büxt aus der Deepdean aus und begibt sich nach London, um Spionin zu werden. Natürlich ist sie viel zu jung und wird abgelehnt, doch sie lernt einen wertvollen Verbündeten kennen: den gleichaltrigen Eric. Zusammen mit ihm lässt sie sich zum Schutz vor den Bomben aufs Land bringen, nach Elysium Hall, wo sie Spione der Nazis vermuten. Wenn sie die entlarven, steht ihrer Karriere als Agenten für England nichts mehr im Wege! Doch dann geschieht ein Mord ... und ein zweiter. 

Ich liebe ja schon die Reihe um Wells und Wong, Mays ältere Schwester Hazel und deren beste Freudin Daisy. Mit May haben wir eine wunderbare eigene Persönlichkeit vorliegen, die gleichzeitig völlig natürlich kindlich naiv, stur und anstrengend ist, aber auch extrem clever und mutig sein kann. Zusammen mit ihren neuen Freunden - dem Schwarzen Eric, der aus Deutschland fliehen musste - und Nuala, der Enkelin des Herrenhauses, bildet sie ein perfektes Team, um nicht nur ihre Ziele zu erreichen, sondern auch Freundschaft, Missgunst, Hass, Angst und all die anderen Gefühle rüberzubringen, die mitten in einem furchtbaren Weltkrieg auftauchen. Dabei ist die Bedrohung des Krieges keine subtile; man bekommt den permanenten Druck selbst dort auf dem Land gut zu spüren. Verdunkelung, Gasmaskentaschen, mögliche Spione und Agenten der Gegenseite, dazu die Morde, die Intrigen, die falschen Fährten: Robin Stevens webt wieder ein unglaublich spannendes Netz, in welchem sich nicht nur die jungen Protagonisten schnell verheddern können. Her mit dem zweiten Fall!