Rezension

Staatsanwältin mit Vergangenheit

Im dunklen Tal - Julia Keller

Im dunklen Tal
von Julia Keller

Bewertet mit 4 Sternen

Als Carla, die 17jährige Tochter von Staatsanwältin Bell Elkins, im Schnellrestaurant wieder einmal auf ihre Mutter wartet, werden drei alte Männer erschossen. Keiner hat den Täter richtig wahrgenommen. Die Polizei tappt im Dunkeln: Wer erschießt schon drei alte Männer?

Das Mutter-Tochter-Verhältnis von Bell und Carla ist nicht so gut, da Bell wenig Zeit für Carla hat, weil sie beruflich sehr eingespannt ist. Außerdem geht Bell in Raythune County, West Virginia, sehr engagiert gegen Drogen vor.

Als Carla viel zu spät einfällt, dass sie den Täter kennt, verschweigt sie das der Mutter. Sie müsste sonst etwas eingestehen, das Töchter in diesem Alter ihrem Müttern gerne verschweigen. Damit bringt sie aber Bell und auch sich selbst in Gefahr.

In der Gegend, in der die Story spielt, gibt es viel Arbeitslosigkeit und damit Armut. Das Drogenproblem wird immer größer, Tote aufgrund von Überdosis gibt es immer häufiger.

Bell ist eine engagierte Staatsanwältin, die eine dunkle Vergangenheit hat. Deshalb nimmt sie ihre Gefühle wohl sehr stark zurück, dabei ist sie ein sehr impulsiver Mensch. Carla versucht mit aller Macht eine Explosion ihrer Mutter auszulösen, aber diese reagiert immer recht verständnisvoll – auch aus Angst davor, das Carla explodiert. Dies ist eine Situation die den Verlauf der Geschichte stark beeinflusst.

Sheriff Nick Fogelsong kennt Bell seit ihrer Kindheit du weiß mehr über sie als alle anderen. Er ist ihr ein guter Freund.

Das Buch ist vom Verlag als Psychothriller angekündigt. In diese Kategorie würde ich den Roman aber nicht eingruppieren. Es ist ein Krimi, in dem zwar alle in bis über beide Ohren in Arbeit stecken, bei dem es aber etwas gemächlich zugeht. Die Geschichte ist gut zu lesen, die Handlung nicht gleich durchschaubar. Es werden Themen wie Drogen, Arbeitslosigkeit, Armut und Gesundheitswesen aufgegriffen, aber auch das Wegschauen und sich Raushalten der Mitmenschen bei Problemen.

Es gibt Bücher, die kann man nicht aus der Hand legen. Diese Buch gehört nicht dazu, obwohl es nicht uninteressant ist. Aber es hat mich nicht gefesselt.