Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Starke Charaktere, guter Stil, schwacher Verlauf der Geschichte

Das Leben der Florence Gordon - Brian Morton

Das Leben der Florence Gordon
von Brian Morton

Bewertet mit 3 Sternen

Da kommt ein Buch, mit einem wunderschönen Cover und ansprechendem Klappentext, die Protagonisten sind alle eher ausgefallen und dadurch interessant und trotzdem ist die Geschichte eher enttäuschend.
An Charakteren wird fast alles geboten: dominante etwas selbstverliebte, feministische Schriftstellerin. Überaus kluge und schlagfertige Enkelin. Ein Sohn der eher überrascht, dadurch das er wohl doch mehr wahrnimmt als man erst vermutet und einen Weg eingeschlagen ist, gegen den Willen seiner Eltern. Eine Schwiegertochter die ihren Weg irgendwie noch sucht und um Anerkennung bettelt. Dann gibt es noch ein paar Freundinnen, die einem zur Seite stehen, obwohl man nicht immer die Netteste ist. Nicht zu vergessen der Exmann, der nicht damit Leben kann, dass seine Exfrau erfolgreicher ist als er.
Eigentlich bietet die Geschichte so viel Potential. Florance ist herrlich anders, eigentlich möchte man ihr lieber nicht begegnen, sie ist so schonungslos ehrlich und direkt. Konflikte sind da fast vorprogrammiert. Mit Ihrer eigenen Familie hat sie nicht all zu viel am Hut. Im Buch werden so viele kleine Geschichten angerissen, die dann irgendwie im Sande verlaufen. So viel bleibt offen und wird nicht mehr aufgegriffen. Dafür werden Menschen erwähnt, die für diese Geschichte absolut nicht wichtig sind. Sie verschwinden so Sang und Klang los wie sie gekommen sind.
Der Schreibstil ist dabei immer gut, auch die Übersetzerin hat gute Arbeit geleistet. So manches mal konnte ich über Florance Art lächeln oder den Kopf schütteln. Leider bleibt es aber dabei. Die Geschichte plätschert so vor sich hin, das Potential wird in meinen Augen absolut nicht ausgeschöpft. Das Ende kommt mir viel zu apprupt und lässt mich über zu viele DInge im Unklaren. Sehr schade.