Rezension

Starkes Ende.

Please don't hate me - A. S. King

Please don't hate me
von A. S. King

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Darf man Tote hassen?
Muss man verzeihen, um den anderen zu retten?
Wie viel Mut braucht die Wahrheit? 

Vera hasst Charlie. Aus tiefstem Herzen. Obwohl er einmal ihr bester Freund war, für den sie alles getan hätte. Obwohl sie seine dunkelsten Geheimnisse kannte. Obwohl sie ihn so geliebt hat. Und doch ist sie die Einzige, die weiß, was in jener Nacht wirklich geschah. Der Nacht, in der Charlie starb.
 

Meine Meinung:

Der erste Eindruck war zwiegespalten. Vera hasst Charlie, obwohl sie ihn einst so geliebt hat. Genau so ging es mir auch mit diesem Buch. Obwohl es so spannend war, hasste ich es (anfangs). Denn jedes Mal, wenn ich gerade dachte "So, jetzt erfahre ich gleich, was passiert ist!", hörte das Kapitel abrupt auf oder es ging einfach wo ganz anders weiter.
Der Verlauf der Handlung war wie eine Achterbahn. Anfangs habe ich mich gefragt, was ich da bloß für ein Buch gekauft habe. Doch dann wurde es so spannend, dass ich sogar ein Buch für die Schule leider nicht lesen konnte, da ich dieses hier nun mal nicht aus der Hand legen konnte!
Die Auflösung hat mich letztlich emotional mitgerissen und mir einige Tränen entlockt. Obwohl man nichts von den anschließenden Folgen der Auflösung (denkt nicht, ich würde euch auch nur ein kleines Detail verraten *grins*) erfährt, war ich am Ende zufrieden. Das hätte mich normalerweise genervt.
Die Protagonisten - insbesondere Vera - fand ich sehr interessant. Ihre Handlungen waren nachvollziehbar, deswegen habe ich bei ihr besonders mitgelitten. Aber auch ihr Vater und Charlie kommen oft zu Wort. Nach und nach setzen sich so alle Puzzleteile zusammen..
Die Stärken waren auf jeden Fall die Charaktere durch die Kapitel-Unterteilungen. Die Mischung aus Rückblick, Gegenwart und  Blickwinkeln anderer hat es echt ausgemacht. Außerdem die Nachricht, die letztendlich durch dieses Buch vermittelt werden sollte.
Die Schwächen sah ich in der zu detailreichen Beschreibung von Veras Arbeit. Sie ist Pizzabotin. Klar, ihren Arbeitsalltag einmal vorzustellen, ist okay. Aber ich möchte innerhalb einiger Seiten nicht mehrmals hören, wie sie ihre Pizzakartons faltet und wohin sie welche Lieferung bringt. Außerdem hätte ich gerne mehr von Charlie gehört.
Der Schreibstil war leicht verständlich und jugendlich. Wen eine solche jugendliche Sprache nervt, sollte vielleicht lieber ein anderes Buch lesen.
Das Cover finde ich für die Handlung fast zu zart, aber allgemein doch sehr schön.
 

Fazit:

Insgesamt kann ich sagen, dass ich zwar die gesamte Thematik und Aussage des Buches sehr interessant fand und dass ich es auch gerne gelesen habe, allerdings musste ich mich stellenweise trotzdem ziemlich durchkämpfen. Manchmal waren es einfach zu viele Details. Zum "zwischendurch-Lesen" war es ganz nett - wobei ich mir für das Ende doch schon einen Nachmittag zum Heulen reserviert hatte (war auch nötig..) -, aber es ist jetzt nicht unbedingt ein Buch, dass man lesen muss. Dennoch gebe ich eine Leseempfehlung für Jung UND Alt.
4 von 5 Sternchen!