Rezension

Stille Wasser sind tödlich

Dezembermord - Jochen Frech

Dezembermord
von Jochen Frech

Bewertet mit 3.5 Sternen

~~Ex SEK-Ermittler Moritz Kepplinger untersucht mit seinem Team den Tod eines unbekannten Mannes, der in einem Göppinger Brunnen ertrank. Es gibt keine Zeugen für diesen Vorfall und auch die Identität des Toten ist geheimnisvoll. Nachdem ein zweiter Toter, der ebenfalls ertrunken ist, gefunden wurde, ermittelt die Polizei in alle Richtungen, doch auf den ersten Blick gibt es keinen Zusammenhang zwischen diesen beiden Fällen. Kepplinger und sein Team suchen verzweifelt nach einem Ansatzpunkt für ihre Ermittlungen.
Der Kriminalroman „Dezembermord“ wurde von dem äußerst kompetenten Autoren Jochen Frech verfasst. Er war Angehöriger eines Spezialeinsatzkommandos der Polizei und lässt sein Wissen um polizeiliche Ermittlungsarbeit in dieses Buch einfließen. Der Schreibstil ist flüssig und nüchtern, damit einfach zu lesen. Der Spannungsaufbau erfolgt etwas langsam, manche Passagen sind ein wenig langatmig, so wird der Spannungsbogen leider nicht über alle 431 Seiten dieses Buches gehalten. Mit dem einen oder anderen Nebenschauplatz weniger wäre der Spannung sicher gedient gewesen. Auch gibt es für meinen Geschmack zu viele handelnde Personen und damit zu viele Namen, die der Leser nicht immer zuordnen kann, zumindest erging es mir so. Sehr interessant ist die Beschreibung der Ermittlungsarbeit, da spürt man den Fachmann Jochen Frech. Die Protagonisten Kepplinger und seine Kollegin Lea sind sympathische Polizisten, denen vom Autoren auch Gefühle zugestanden werden. Das macht das Buch noch realistischer und die Personen menschlich. Mein persönliches Fazit ist, dass dieses Buch etwas überladen ist, was manchmal dem Leseverständnis zuwiderläuft. Von diesen Ermittlern bin ich allerdings überzeugt und würde gern mehr von ihnen lesen, vielleicht ein Krimi in etwas „abgespeckter“ Form.
Das Cover ist ziemlich neutral gehalten, passt mit der winterlichen Atmosphäre aber sehr gut zum Titel „Dezembermord“.