Rezension

Stimmungsvoll zieht sich die Meerjungfrau durch die Geschichte

Am Horizont das Meer -

Am Horizont das Meer
von Anika Beer

Bewertet mit 4 Sternen

Hinter „Am Horizont das Meer“ eine simple Liebesgeschichte zu vermuten, ist eindeutig zu wenig. Der Leser bekommt auch eindrucksvoll gezeichnete Bilder von Land und Leuten geboten.

Der Buchaufbau ist in Gegenwart und Vergangenheit gegliedert. Immer wieder lässt uns Anika Beer einen Blick in die Anfänge der Geschichte um die Meerjungfrau machen. Sie zeichnet ein stimmiges Bild und durch ihren leichten Schreibstil lädt sie zum zügigen Lesen ein. Die wenigen katalanischen Worte bringen zusätzlichen Flair, ohne das Verständnis zu trüben.

Immer wieder streut die Autorin sehr emotional bewegende Szenen ein, sodass der Leser nicht nur bildmäßig im Kopfkino, sondern auch gefühlsmäßig gefordert wird.

Sofia kann sich ihre Bilder aus Kindheitstagen an ein Meer nicht erklären. Ihre Großmutter ist dabei keine große Hilfe. Ihre Devise ist, dass man Vergangenes ruhen lassen soll. Erst nach ihrem Tod findet Sofia den Weg sich ihrer eigenen Geschichte zu stellen. Doch was macht das mit ihrer Gegenwart? Ihrem Verlobten Oliver?

In manchen Kapiteln kann ich die Handlungen und Denkweisen von Sofia und Oliver, aber auch von Cian nicht wirklich nachvollziehen. Doch der rote Faden bestehend aus Meer und Meerjungfrau leuchtet so hell, dass das Lesen einfach Freude macht.

Das Ende ist in sich schlüssig abgerundet, lässt aber noch Spielraum sich eigene Gedanken zu machen. Ich hatte mit Sofia ein paar schöne Stunden voll Gefühl.