Rezension

Stupor Mundi … eine geniale Idee!

Der gute Mensch von Assuan - Peter S. Kaspar

Der gute Mensch von Assuan
von Peter S. Kaspar

Bewertet mit 5 Sternen

Schon der Klappentext machte mich unheimlich neugierig, denn hier schien es sich um ein mehr als brisantes Thema zu handeln, das uns inzwischen alle angeht. Der mir bis dahin unbekannte Journalist und Autor Peter S. Kaspar hatte es sich zur Aufgabe gemacht, genau dieses Thema zu einem spannenden Roman zu verarbeiten, den ich gegen Schluss fast nicht aus der Hand legen konnte. Er muss eine sehr ausführliche Recherche betrieben haben, denn ich konnte aus diesem Buch unheimlich viel zur Flüchtlingspolitik lernen und mitnehmen. Er beleuchtet diese aus verschiedenen Blickwinkeln, nämlich aus der der Flüchtlinge selbst, aus der der Politiker, aus der der Neonaziszene und natürlich aus Sicht des Milliardärs Mansur Ghali, dem der tatsächlich lebende reiche Ägypter Samih Sawiris Modell gestanden hat. Mansur schert sich wenig um Regeln und Gesetze und möchte mit seinem Geld Gutes tun um den lernwilligen und wissbegierigen Flüchtlingen Hoffnung und Aussicht auf ein neues erfülltes Leben zu geben. Die Grundidee ist phantastisch und scheint auch nach anfänglichen Schwierigkeiten zu funktionieren. Jedoch machen sich von außen schnell Neid, Hass und Missgunst breit, an denen das Projekt zu scheitern droht. Während sich Beide, Neonazis und Refugees zu arrangieren scheinen, können die Politiker schwer über ihren Schatten springen …
Die recht lockere Art zu schreiben, macht den Roman zum reinen Lesevergnügen mit einem tollen Lerneffekt. Er macht aber gleichzeitig auch betroffen, dass so viele Unternehmungen zum Thema Flüchtlinge schlichtweg an der Politik und den hiesigen Regeln und Gesetzen scheitern. Für mich ist dieses Buch Pflichtlektüre für alle, die hierzu Entscheidungen fällen, seien sie offizieller oder privater Natur. Hier wird oft vorschnell ge- und verurteilt. Dieses Buch könnte so manchem die Augen öffnen. Von mir bekommt es eine absolute Leseempfehlung. Ein Jeder bilde sich nach gelesener Lektüre seine eigene Meinung.