Rezension

Subtiles Grauen

Schrei in der Nacht - Mary Higgins Clark

Schrei in der Nacht
von Mary Higgins Clark

Mary Higgins Clark erzählt einen spannenden Roman über eine junge Frau, die nach der Hochzeit mit ihrem Mann nach Minnesota zieht und dort das Grauen erlebt.

Jenny ist geschieden, hat zwei kleine Töchter und lebt in New York, wo sie in einer Kunstgalerie arbeitet. Dort lernt sie Erich kennen, den sie heiratet und ihm mit den Töchtern nach Minnesota auf seine Farm folgt. Doch nach kurzer Zeit dort erlebt sie ihre Ehe als Zeit des Grauens.

Mary Higgins Clark beginnt, bevor sie die Geschichte von Beginn an aufrollt, mit einem Prolog, aus dem man sehr deutlich herauslesen kann, dass etwas furchtbares im Gange sein muss. Dadurch baut sie erste Spannung auf, die sich das ganze Buch hindurch sehr subtil steigert - bis ins unerträgliche. Liest man Seite für Seite, merkt man es nicht gleich, aber an dem einen oder anderen Satz bleibt man immer mal hängen, und es beschleicht einen ein gruseliges Gefühl, weil man spürt, irgendwas stimmt nicht. Bis sich im letzten Drittel dieses Gefühl so verdichtet, dass man als Leser das nackte Grauen empfindet und unbedingt wissen will, was da geschieht - und deshalb bis zum Ende weiterlesen muss, ohne auch nur innehalten zu können. Dabei hat Mary Higgins Clark einen wunderbaren Schreibstil.

So ging es mir beim Lesen dieses Thrillers. Genial aufgebaute Spannung, exzellenter Schreibstil, sehr gut gezeichnete Charaktere, das alles macht das Buch unbedingt lesenswert!