Rezension

Süße Zeitreisegeschichte mit Humor

Zwei wie Zucker und Zimt. Zurück in die süße Zukunft - Marta Martin, Stefanie Gerstenberger

Zwei wie Zucker und Zimt. Zurück in die süße Zukunft
von Marta Martin Stefanie Gerstenberger

Bewertet mit 3.5 Sternen

Charlotte, genannt Charles, ist 15 Jahre und lebt mit ihrer wie sie findet feigen Mutter Marion und iherer fiesen, herrischen Tante Dagmar zusammen im Haus der verstorbenen Großeltern, die früher das Café Zimt betrieben haben. Heute gleicht das Café eher einem chinesischen Ramschladen und Dagmar will es nun sogar komplett verkaufen. Charles hat nicht viele Freunde in der hoch angesehenen Privatschule Edstone und ihr Schwarm Timo, weiß nicht einmal, dass es sie gibt. Alles in Allem ist Charlotte nicht besonders selbstbewusst und unglücklich mit ihrem Leben.
Nach einem heftigen Streit mit ihrer Mutter, in dem sie ihr unter anderem deren Feigheit vorhält, wacht sie am nächsten Morgen in den Achtzigern auf. Dort lernt sie die damals 15-jährige Marion von einer ganz anderen Seite kennen und begegnet unter anderem auch ihren in der Zukunft bereits verstorbenen Großeltern. Nachdem Charles anfangs einfach nur so schnell wie möglich wieder zurück in ihre Zeit möchte, erkennt sie doch auch schnell die Chancen, die ihr diese Zeitreise bietet. Sie will versuchen, die Zukunft  zu einem Besseren zu wenden

Zunächst einmal ist das Cover wunderschön und stimmt direkt perfekt auf diesen leichten, humorvollen Roman ein.
Der Roman wird aus der Sicht von Charles erzählt, weshalb der Schreibstil sehr teeniehaft und umgangssprachlich ist. An dem ungeschönten, frechen und teils etwas flapsigen (aber durchaus authetischen) Schreibstil muss man sich (vor allem als etwas älterer) Leser etwas gewöhnen und in die Geschichte hereinfinden. Dies war bei mir sehr schnell der Fall und ich konnte die Geschichte anschließend ohne Stocken genießen.
Die 80er Jahre werden sehr detailliert beschrieben und man kann sich gut vorstellen, wie es denn damals so gewesen sein muss. Es werden immer wieder Elemente aufgegriffen, die man (auch als Kind der 90er) mit dieser verrückten und bunten Zeit in Verbindung bringt wie zum Beispiel bunte Latzhosen, Batikshirts und Kassettenrekorder.

Besonders witzig ist es zu beobachten, wie Tochter und jugendliche Mutter aufeinandertreffen und wie sehr sich deren Leben in manchen Punkten doch unterscheiden (zum Beispiel bei der Hausarbeit und der Freizeitgestaltung), in anderen Aspekten aber beide Teenager genau dieselben Erfahrungen im Leben machen (zum Beispiel die Angst, mit dem Schwarm zu sprechen).
Im Laufe der Zeit machen die beiden Hauptfiguren eine enorme persönliche und emotionale Entwicklung durch, was mir sehr gut gefallen hat. So stellt sich beispielsweise für Charles heraus, dass man auch Spaß haben kann, ohne ständig vor dem Computer zu sitzen und Marion lernt für die Dinge zu kämpfen, die ihr wichtig sind.
Das Ende der Geschichte fand ich auch sehr gelungen, obwohl mir der Showdown etwas zu schnell ging und ich den Eindruck hatte, etwas zu verpassen.

Alles in Allem hat mir das Buch gut gefallen, was auch daran liegt, dass es nicht darauf hinausläuft, dass die eine oder die andere Zeit besser ist. Es handelt es sich um einen süßen Roma, der besonders jungen Mädchen (Altersempfehlung 12-15 Jahre) gefallen wird. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass das Buch auch denjenigen gefallen könnte, die in den 80er Jahren groß geworden sind, da sie an den einen oder anderen Aspekt ihere Jugendzeit erinnert werden und in nostalgischen Erinnerungen schwelgen können.