Rezension

Superspannender Auftakt

The Maze Runner. Die Auserwählten - Im Labyrinth, englische Ausgabe - James Dashner

The Maze Runner. Die Auserwählten - Im Labyrinth, englische Ausgabe
von James Dashner

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der etwa 16-jährige Thomas erwacht in einer Box und hat keine Ahnung, wie er dorthin gekommen ist. Er wird von einer Gruppe Jungen empfangen, welche ihn kritisch beäugen und weniger dazu bereit sind, ihm etwas zu erklären. Doch langsam lernt er die Welt um sich herum kennen. Der Ort, an dem die Jungen leben, wird The Glades genannt. Die Jungen versorgen sich selbst, bauen Gemüse an und halten Vieh. Das Gebiet wird von einem riesigen Irrgarten aus Stein umgeben. Tagsüber versuchen die Runner, einen Weg aus dem Labyrinth, dessen Wege sich täglich ändern, zu finden, während nachts die Tore geschlossen sind und ein Betreten des Labyrinths den Tod bedeuten kann.
Wer hat das Labyrinth aufgestellt? Hat die Suche nach einem Ausgang überhaupt einen Sinn? Und warum kommt Thomas seine Umgebung so bekannt vor? Alles verändert sich, als ein Mädchen in den Glades auftaucht - das erste Mädchen überhaupt.

Erzählt wird aus der Sicht von Thomas. Und da dieser keinerlei Erinnerungen hat, weiß er die meiste Zeit genauso viel wie der Leser - nämlich nichts. Die anderen Jungen sind anfangs sehr abweisend und wollen seine zahlreichen Fragen nicht beantworten. Nur nach und nach erschließt sich, was es mit dem Labyrinth auf sich hat.
Anfangs hatte ich ein bisschen Probleme, in einen Lesefluss zu kommen. Es gab einfach zu viele offene Fragen, sodass es etwas deprimierend war, immer mehr Rätsel aufgegeben zu bekommen. Doch nach und nach werden doch ein paar Fragen beantwortet, sodass man bald genauso wissensdurstig wie Thomas ist. Je mehr und mehr Rätsel gelöst werden, desto begieriger war ich, noch weiter zu lesen. Das Buch hatte somit eine Spannungskurve, die unaufhörlich nach oben ging.

Neben der Hauptfigur Thomas gibt es noch zahlreiche andere Figuren, die mehr oder minder große Plätze in der Geschichte einnehmen.
Teresa ist das erste Mädchen in den Glades. Sie verbindet etwas mit Thomas, auch wenn sich beide zunächst nicht daran erinnern können, was. Chuck ist der erste Junge, der sich Thomas gegenüber nett verhält. Er ist noch relaitv jung und meistens eine Nervensäge - trotzdem schließt Thomas ihn schnell in sein Herz. Die Anführer der einzelnen Tätigkeitsgebiete - die Keeper - sind anfangs noch sehr distanziert. Thomas muss sich erst ein bisschen Respekt verdienen, um endlich eine Stimme zu haben.

Die Kapitel sind sehr sehr kurz, 5-8 Seiten meistens. Anfangs hat dies dazu geführt, dass ich nicht viel aufeinmal gelesen habe, später konnte ich aber nicht mehr aufhören. Da die Kapitel so kurz sind, ist es ein leichtes, sich davon zu überzeugen, dass man nach dem nächsten aufhört. Und da sie soooo kurz sind, kann man auch noch eins lesen. Und schwupps - ist das Buch zu ende. Ein weiteres Plus der kurzen Kapitel sind die Cliffhanger, die sich fast immer dort finden lassen. Gut finde ich, dass diese Spannungsaufhänger nicht gekünstelt wirken (so empfinde ich es oft bei den Büchern Sebastian Fitzeks). Hier wird dem Leser am Ende eines jeden Kapitels noch ein Bröcken Info zugeworfen, sodass man immer hungriger nach mehr wird. Das hat mir unglaublichen Spaß gemacht.

Insgesamt gesehen kann ich eine große Empfehlung für das Buch aussprechen. Es ist superspannend geschrieben und unvorhersehbar. Auch wenn sich eine Liebesgeschichte zwischen Teresa und Thomas anbahnt, steht diese keineswegs im Zentrum der Handlung, sondern wird zwischendurch immer mal wieder erwähnt, ohne dabei zu kurz zu kommen. Der erste Band der Reihe ist zwar in sich abgeschlossen, gibt aber bereits einen Ausblick auf das, was nach dem Labyrinth kommen mag, sodass ich sehr froh bin, nich lange auf die Fortsetzung warten zu müssen, sondern sehr bald schon weiterlesen zu können.