Rezension

Sympathische Charaktere

Nachtblau stirbt die Erinnerung - Brigitte Pons

Nachtblau stirbt die Erinnerung
von Brigitte Pons

Das Cover ist der Hammer! Ich liebe diesen blauen Vogel. Die Farbe ist einfach toll *schwärm*. Ich gebe zu, bis auf die Farbe hat das Cover wohl nichts mit dem Buch zu tun, aber es ist auffällig. Durch die dunklen Farben weiß man schon, dass es sich definitiv um ein „dunkleres“ Genre handelt wie z.B. einen Krimi oder Thriller. Ich könnte den Vogel stundenlang anstarren.

Und nun wollt ihr bestimmt endlich wissen, worum es hier eigentlich geht:

Frank Liebknecht ermittelt wieder. Ja, wieder, weil es offenbar schon der dritte Fall von ihm ist, allerdings kann man dieses Buch auch als Einzelband lesen. Ich hatte dadurch keinerlei Nachteile. Allerdings war ich am Ende neugierig, wie einzelne Beziehungen der Personen vor diesem Teil schon waren und wie sie sich verändern. Aber zurück zu diesem Teil. Das Buch beginnt mit mysteriösem Vandalismus. Auf dem Friedhof wird ein umgedreht in die Erde gebohrtes Kreuz gefunden unter dem 30 alte DDR-Münzen liegen. Und kurze Zeit später wird Kommissar Brenner brutal überfallen, als er sich mit dem Trainer seiner Tochter Pia treffen wollte. Offenbar fühlt sich Trainer René verfolgt und möchte einen Rat. Doch dazu kommt es nicht mehr. Was hat es mit dem Überfall auf sich? Hat der Vandalismus damit zu tun? Und wem im Dorf kann man noch trauen?

Meine Meinung:

Das Buch beginnt mittendrin und das recht spannend. Der Vandalismus auf dem Friedhof ist sehr mysteriös und die Dorfbewohner können damit nichts anfangen. Als dann noch Kommissar Brenner ins Koma geprügelt wird, geht auch ein wenig die Angst um. Mir gefiel besonders der Charakter von Frank Liebknecht und seinem Kollegen Marcel, der ein besonderes Geheimnis hat, das er versehentlich offenbart und die Freundschaft zu Frank auf die Probe stelle. Außerdem ist da noch die liebenswürdige Kollegin Sylvie, die meiner Meinung nach etwas zu kurz kommt (vielleicht ist das in den Vorgänger-Büchern anders?). Sylvie hat eine sehr erfrischende Art und ihr scheint nichts peinlich zu sein. Ich mag sie. Der Trainer René ist undurchschaubar. Er behält einfach sehr viel für sich und ich glaube, mitunter dieses Verhalten bringt ihn dahin, wo er am Ende steht. Was haben Kommissar Brenners Tochter Pia und ihr Schulfreund Carsten mit der ganzen Sache zu tun und was wissen sie wirklich? Mir gefiel besonders, dass dieser Krimi in einem Dorf spielt. Man bekommt ein bisschen was vom Dorfleben mit. Menschen treffen sich in der Kirche oder auch in der scheinbar einzigen Kneipe des Dorfes. Jeder kennt jeden und man ist teilweise noch sehr traditionell eingestellt. Und was gibt es in jedem Dorf: Tratsch. Und so auch hier.

Ein besonderer Schwerpunkt in diesem Fall stellt Doping dar. Und natürlich kommt auch Liebe, Neid, Hass und Eifersucht nicht zu kurz. Das Buch ist flüssig geschrieben. Die Ermittler sind sehr sympathisch, weil man so viel von ihrem Privatleben mitbekommt und auch hier mitfiebert.

Mein Fazit:

Ein gutes Buch, das für den Moment eine schöne Lektüre war, aber dessen Inhalt ich in einem Jahr mit Sicherheit vergessen werde. Ich vergebe hierfür 3,5 Sterne.