Rezension

Taffe Story mit unsympathischen Protagonisten

Four Houses of Oxford, Band 1: Brich die Regeln (Epische Dark-Academia-Romantasy) -

Four Houses of Oxford, Band 1: Brich die Regeln (Epische Dark-Academia-Romantasy)
von Anna Savas

Bewertet mit 2 Sternen

In den Houses of Oxford kommt der Leser Storytechnisch genau auf die Kosten, was Einband und Klappentext zu versprechen scheint: Intrigen, Machtspiele, Illusionen und ein immer neues Austangieren der eigenen Moral. Und gerne hätte ich für das Grundkonzept und den Schreibstil 5 Punkte gegeben, denn vom Sog her, vom Aubau, da ist die Geschichte voll nach meinem Geschmack. Leider fehlt es mir aber an EINIGEN entscheidenden Elementen, sodass ich mich zu dieser eher negativen Bewertung durchgerungen habe. Als erstes, und gewichtigster Grund wären hier die doch sehr unsympathischen Protagonisten zu nennen. Der Love-Interest Finley ist durch die Geschehnisse der Vergangenheit für mich einfach zu egoistisch und unklar definiert geraten, man ist sich nie sicher, was der nun eigentlich will mit diesem Hü und Hott. Gleichzeitig bleibt er, was alles andere angeht vom Charakter her flach und unscharf. Er bekommt Geschichte und Wünsche, es entsteht jedoch kein lebendiges Innenleben. Noch schwieriger erlebe ich jedoch Hauptprotagonistin Harper. Bei ihr erkenne ich zwar schon Charakter und komme ihr dadurch, dass sie einfach den Hauptteil der Handlung für sich beeansprucht sehr nahe, ich empfinde sie in ihrem moralischen Wesen jedoch als schwerwiegend unsympathisch. Zum einen erlebe ich es als sehr egoistisch von ihr, wie sie mit ihren Mitmenschen umgeht, zum anderen empfinde ich ihren Wunsch an dem sie für all das festhält als nicht tragend genug um ihre Ausbildungsaufgaben zu rechtfertigen. Dabei versteckt sie sich dann gerne hinter Begründungen im Sinne anderer zu handeln, die sie angeblich nur beschützen mag. Für mich sieht Schutz und Altruismus aber dann doch etwas anders aus und ihr Verhalten hinterlässt einen arg schalen Geschmack auf der Zunge. Dann ist dort noch die Dynamik der beiden Protagonisten miteinander. EInige Stellen sind witzig und herausfordernd oder sexy geschrieben. Das rundum lässt das aber nicht wirken. Es erscheint mir einfach falsch, dass bei solch wichtigen anderen eigentlichen Motiven dann ein Großteil der Geschichte um die Verbindung dieser beiden sich dreht, der eigentliche Story Catcher aber oft außen vor bleibt und die zwei wie Lämmchen durch das Spiel trotten. Ebenfalls erwähnenswert hätte ich die Fantasy Elemente im Klappentext gefunden. Ich habe durch die Aufmachung Thrill und Romantik erwartet, nicht so einen hohen anderen Anteil, der, zu allem Überfluss, leider auch völlig unzureichend erklärt wird. Die Spannung und Auflösung in allen Ehren, aber das, was im ersten Teil aufgeklärt wurde, reicht bei weitem nicht aus, um mein Interesse zu fesseln.

eher nicht meins