Rezension

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Auf Zehenspitzen berühre ich den Himmel - Amanda Prowse

Auf Zehenspitzen berühre ich den Himmel
von Amanda Prowse

Bewertet mit 5 Sternen

KFür eine Mutter ist es das schlimmste, nicht für ihre Kinder da sein zu können. Noch schlimmer ist es, wenn man weiss, man wird sein Kind nie aufwachsen sehen.

Poppy ist glücklich mit ihrem Leben: sie ist verheiratet mit ihrer Jugendliebe Martin und die beiden haben zwei wundervolle Kinder, Max und Peg. Ihr schönstes Weihnachtsgeschenk: Martin, von Beruf Soldat, ist überraschenderweise nach Hause gekommen und wird ersteinmal bleiben. Das Leben könnte für sie nicht schöner sein, bis die Diagnose ihre kleine heile Welt auseinanderbrechen lässt: Krebs. Sie versucht, die Zeit, die ihr noch bleibt, mit ihrer Familie zu verbringen, denn vor allem der Gedanke, ihre Kinder könnten sich nicht mehr an sie erinnern, ist für sie unerträglich.

Amanda Prowse schafft mit diesem Buch, was viele nicht erreichen: sie löst Gefühle aus. Es ist schon fast unheimlich, wie viel man mit Worten erreichen kann. Gerade jetzt, wo Bücher mit dieser Thematik an jeder Ecke liegen, sticht dieses besonders hervor. Die Geschichte hat mich emotional berührt, ich habe mitgefiebert und sogar mitgeweint. Besonders durch den flüssigen schrebstil kommt man gut in die Geschichte. Der Prolog ist so gefühlvoll erzählt, dass man die Liebe zwischen Mart und Poppy beinahe greifen kann.

Die Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet: Poppy, die trotz ihrer Krankheit für ihre Familie stark sein will, Martin, der zu seiner Frau stehen will aber nicht loslassen kann, Peg, die altkluge Tochter, die mehr versteht als man denkt und Max, der sich wahrscheinlich nicht an seine Mutter erinnern wird.

Das Ende war nicht ganz nach meinem Geschmack, doch da man es einfach streichen könnte (was ich nun auch in meinem Gedächtnis getan habe), tut es der Geschichte keinen Abbruch.