Rezension

The Black Magician Trilogy Book Two, The Novice - Besser, aber noch lange nicht magisch

Die Gilde der Schwarzen Magier 02 - Trudi Canavan

Die Gilde der Schwarzen Magier 02
von Trudi Canavan

Obwohl mir der erste Band der Saga nicht besonders gefallen hat, hatte ich die Gilde der schwarzen Magier noch nicht aufgegeben. Zu Recht, denn die Fortsetzung "Die Novizin" gefällt mir um einiges mehr. Zwar kennzeichnet sich Trudi Canavan nicht durch Spannung aus, dennoch ist der zweite Teil um einiges interessanter als sein Vorgänger.

Das Buch enthält drei Handlungsstränge. Zum einen dreht sich die Geschichte um Soneas Unterricht und der Alltag als Novizin. Dabei lassen sie die übrigen Novizen, die aus reichen Häusern stammen, ihre Herkunft aus den Hüttenvierteln nie vergessen. Permanent begegnen Sonea Demütigungen und Feindseligkeiten. Die Ungerechtigkeit mit der sie behandelt wird ist beinahe greifbar. Dieser Teil der Handlung war für mich der spannendste, da ich mit großem Interesse verfolgte wie Sonea sich verteidigte. Vor allem der magische Teil sticht hier am stärksten hervor.

Ein weiterer Handlungsstrang bildet Dannyl, der als Botschafter durch die verschiedenen Länder reist. Dieser Handlungsstrang war für mich anfangs recht langweilig, da ich lieber das Geschehen rund um Sonea weiter verfolgen wollte. Erst mit dem Gelehrten Tayend gewinnt Canavan eine interessante Wendung, die ich überaus sympathisch fand. Gefühle zu beschreiben würde ich nicht zu den Stärken der Autorin zählen. Ihr Schreibstil wirkt irgendwie trocken, beinahe sachlich und vielleicht liegt es an der Übersetzung, sprachlich jedoch kann Canavan ebenfalls nicht punkten. Ihre Magier kichern und seufzen in einer Tour, als würden der Autorin keine anderen Verben einfallen. Ein Punkt über den ich hin und wieder gestolpert bin.

Zu guter Letzt begleitet der Leser Administrator Lorlen, dem es schwer fällt seinen Freund und Hohen Lord unbekümmert entgegen zu treten, nachdem er nun um dessen Geheimnis weiß. Akkarin, der im ersten Band kaum Präsens hatte, gewinnt durch die Fortsetzung mehr an Farbe und Tiefe. Ein spannender und geheimnisvoller Charakter, der Neugierde und Interesse weckt.

Ich würde die Saga nicht in den höchsten Tönen loben, doch handelt es sich bei "Die Novizin" um einen netten Schmöker, der Lust auf mehr macht.

"Regin streckte die Hand nach dem Bücherkoffer aus, und Sonea wich zurück. In diesem Moment trat ein hoch gewachsener, schwarz gewandeter Mann aus dem Gang neben ihnen, und Regin erstarrte mitten in der Bewegung. Sonea hatte sich zwar vor Regin in Sicherheit gebracht, war dadurch aber dem Magier, praktisch vor die Füße gelaufen. Plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie die Einzige war, die sich noch bewegte, alle anderen Novizen standen stockend da und starrten den Magier an. Den schwarz gewandeten Magier. Den Hohen Lord."