Rezension

Thriller und Fantasy in einem

Formula - Douglas Preston, Lincoln Child

Formula
von Douglas Preston Lincoln Child

Bewertet mit 3 Sternen

Bei Bauarbeiten in New York werden mehrere alte Skelette gefunden, denen die Wirbelsäule aufgeschnitten wurde. Special Agent Pendergast vom FBI interessiert sich für den Fall, umso mehr, als bald neue Leichen mit denselben Tatspuren auftauchen…

"Formula – Tunnel des Grauens" ist bereits der dritten Band um den FBI Special Agent Pendergast. Das Buch enthält zwar einige Anspielungen auf die früheren Geschehnisse, kann aber auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden.

Die Geschichte wird aus fleissig wechselnder Perspektive erzählt. Teilweise wechselt die Sichtweise gleich mehrmals innerhalb einer Szene, was es mir etwas schwer machte, den Überblick zu behalten, aus wessen Sicht gerade erzählt wurde. Auch Szenenwechsel werden zumindest in der Hörbuchversion zu wenig gekennzeichnet und erfolgen oft überraschend, Die einzelnen Figuren werden nicht besonders tiefgründig beschrieben, und mir waren nur wenige der Figuren sympathisch, die meisten fand ich mehr oder weniger doof.

Im Gegensatz zu Band 2, der in meinen Augen nur ein billiges Remake von Band 1 war, führt "Formula" nun endlich wieder einen neuen Gegner und damit auch eine neue Geschichte ein. Diese ist zwar nicht übermässig originell aufgebaut, aber durchaus unterhaltsam. Wie schon bei den Vorgängern vermischen sich auch hier Thriller und Fantasyroman, sodass ich das Buch niemandem empfehlen möchte, der nur realistische Thriller liest. Dies gilt insbesondere, als dass die Autoren hier auch bei den eigentlich "normalen" Vorgängen wie polizeilichen Ermittlungen keinen besonderen Wert auf Glaubwürdigkeit zu legen scheinen (oder glaubt jemand wirklich, dass man innerhalb von ein paar Stunden herausfinden kann, welche Apotheke vor 100 Jahren ein bestimmtes Mittel verkauft hat?) und ihren Protagonisten Pendergast gegen Schluss zum übermenschlichen Superhelden werden lassen.

Der Schreibstil der Autoren Douglas Preston und Lincoln Child ist eher einfach gehalten und fällt mit vielen Wiederholungen auf. Irgendwann habe ich aufgehört zu zählen, wie oft das kupferfarbene Haar wippte oder die Absätze ihr Stakkato ertönen liessen. Die Übersetzung erschien mit stellenweise recht holprig, so sind mir Ausdrücke wie "eine Nummer ins Telefon tasten" (vom Duden ausdrücklich als "besondere Fachsprache" bezeichnet) oder "Hintertreppenreporter" (dazu sind ganze 6 Einträge über Google auffindbar, wovon zwei direkte Zitate aus dem Buch sind) nicht wirklich geläufig.
 

Mein Fazit

Thriller und Fantasy in einem