Rezension

Tierische Freundschaft

Viktor und der Wolf - Hannes Klug

Viktor und der Wolf
von Hannes Klug

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext:
 

Viktor wünscht sich oft, er wäre ein starkes, wildes Tier, das sich gegen alles wehren kann. Gegen Tom und Ronnie in der Schule, zum Beispiel. Oder gegen die Trauer nach dem Tod seines Vaters. Vielleicht ist es darum kein Zufall, dass Viktor eines Tages am Bahndamm einem verletzten Wolf begegnet. Viktor spürt sofort eine tiefe Verbundenheit mit dem wilden Tier. Aber dann wird der Wolf gefangen und in einen Wildpark gebracht. Viktor weiß eines ganz genau: Er muss dem Wolf helfen!

 

Cover:

Das Cover ist genau wie wir uns ein Kinderbuch vorstellen: Farbenprächtig, die beiden Protagonisten gut vorstellbar vornedrauf und die düstere Atmosphäre des Waldes, die beim Betrachten Spannung verspricht.

 

Leseeindruck:

Nachdem wir von Autor Hannes Klug bereits "Ich, Xi Lao Peng und die Sache mit meinem Bruder" lesen durften, freuten wir uns über das nächste Meisterwerk des Autors, das uns mit "Viktor und der Wolf" auch vorliegt.

Wir, das sind mein 12-jähriger Sohn und ich, die gemeinsam im Rahmen einer Leserunde dieses Kinderbuch lesen durften. Die Lesealterempfehlung liegt hier bei von 10 bis 12 Jahren.

Viktor lebt nach dem Tod des Vaters mit seiner Mutter und ist eher ein Einzelgänger, denn ein geselliger Junge. In der Schule wird er oft gehänselt, Freunde hat er keine. So schleicht er gedankenverloren am Bahngleis entlang, als er eines Tages einem streundernden Wolf begegnet und sich seiner annimmt. Er bringt ihm Wasser, beobachtet ihn und tauft ihn Streuner. Er fühlt sich sofort mit diesem Tier verbunden, vielleicht, weil es ihm auch so ähnlich ist. Doch natürlich bleibt der Wolf auch anderen nicht unentdeckt, wird gefangen genommen und in Quarantäne gebracht. Viktor stöbert seinen neu gewonnen Freund auf und schafft es ihm nahe zu sein, indem er in diesem Wildpark jobbt und sich mit Klara, der Tochter eines Wildpflegers anfreundet. Er will diesem Wolf nicht nur nahe sein und sein Vertrauen gewinnen, sondern muss ihm auch helfen, ein wolfwürdiges Leben führen zu dürfen. Selbstlos setzt er alles auf´s Spiel, um dies auch durchzusetzen....

Als sich die beiden zu Beginn der Handlung treffen, spürt der Leser sofort, dass das kein Zufall ist, sondern Bestimmung. Sehr schön wie abwechselnd berichtet wird, Viktors Gedanken, Gefühle und Sorgen...des Wolfes Gedanken, Gefühle und Nöten. Viktor weiß, dass Wölfe wilde und gefährliche Tiere sein können. Der Wolf, dass Menschen zumeist unberechenbar und wenig vertrauenswürdig sind. Daher gehen sie erst einmal sehr distanziert miteinander um. Viktor ist sehr sensibel und speziell und möchte die Freundschaft und das Vertrauen des Wolfes gelangen. Ob ihm das gelingen wird? Wir erfahren sehr viel über den Wolf, seine Lebensweise und man bekommt auch kindgerecht erklärt, was beispielsweise Quarantäne ist.

Die Kapitel, die sich auf 192 Seiten erstrecken, finden wir angenehm kurz und kurzweilig, die Illustrationen von Barbara Korthues passend - nicht zuviel, nicht zu wenig und auch, dass sie das Gelesene auflockern und bildlich untermalen.

Insgesamt empfand ich dieses Buch nicht nur für empathische Kinder sehr empfehlenswert, sondern auch für Erwachsene, da diese Freundschaft nicht zu irreal aufgebaut ist, dass der Wolf plötzlich Schoßwölfchen wird, sondern eben sehr real, so wie man sich im wahren Leben auch einem wilden Tier sachte nähern kann.

Wir haben mit Begeisterung gelesen und vergeben sehr gerne 5 Sterne!

 

@ esposa1969