Rezension

Tödliche Fassenacht

Winzerschuld -

Winzerschuld
von Andreas Wagner

Das alljährliche Fassenacht-Fest steht bevor und die ganze Gemeinde freut sich auf die große Sitzung. Höhepunkt soll auch in diesem Jahr die Rede des Tills sein, die aber schon in den vorherigen Jahren den einen oder anderen Anwesenden in ein schlechtes Licht gestellt hat. Als nach dem feucht-fröhlichen Spektakel am nächsten Morgen für Ordnung gesorgt wird, entdeckt man in einem Müllcontainer die Leiche eine der jungen Bedienungen. Der Schreck ist groß und zu den ersten Mutmaßungen gesellt sich die Information, dass der Till des letzten Abends spurlos verschwunden ist. Steht sein Verschwinden mit dem Mord an der jungen frau in Verbindung? Der Weinfreund Kurt Otto Hattemer fühlt sich berufen, dem Geheimnis auf die Spur zu gehen...

"Winzerschuld" ist bereits der vierte Band um den sympathischen Hobby-Detektiv Kurt-Otto Hattemer. Ich bin als Quereinsteiger in die Reihe mit diesem Band gestartet und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Der Autor Andreas Wagner erzählt die Geschichte in einem lockeren und sehr gut zu lesenden Schreibstil, der die regionale Situation an den Weinbergen Rheinhessens hervorragend mit einbindet. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden der Leiche nach und nach aufgebaut und über die privaten Ermittlungen des Winzers Kurt-Otto auf einem guten Niveau gehalten. Gekonnt mischt Andreas Wagner immer wieder wohldosierte Prisen Humor in die Handlung mit ein und sorgt damit für eine angenehme Atmosphäre. Eine für mich überraschende und gut nachvollziehbare Auflösung im Finale rundet das Buch aus meiner Sicht gelungen ab. Sehr gut gefallen haben mit die zu jeder Zeit kompetent wirkenden Ausführungen rund um das Thema des Weinanbaus, was dem Kriminalroman einen sehr eigenen Charakter verleiht.

Insgesamt ist "Winzerschuld" für mich ein gelungener Regionalkrimi, der mir einige spannende Stunden bescheren konnte und eine in ihrer Art eigenständige Krimi-Reihe gut fortführt. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.