Rezension

Tödlicher Strandspaziergang

Inselnebel auf Spiekeroog. Ostfrieslandkrimi -

Inselnebel auf Spiekeroog. Ostfrieslandkrimi
von Marlene Menzel

Bewertet mit 5 Sternen

Trotz dichtem Nebel begibt sich Hajo auf seinen obligatorischen Strandspaziergang und verirrt sich. Als er eine vermeintlich vertraute Stimme hört, hält er darauf zu. Am nächsten Tag wird er erschlagen am Strand gefunden.

Ich habe die Krimireihe der Autorin, die in England spielt, mit großer Freude gelesen. Da lag es nahe, das neue Ermittlerteam , das auf der Insel Spiekeroog seiner Arbeit nachgeht, ebenfalls kennenzulernen.

Die Polizistin Anke ist noch nicht lange auf der Insel. Sie ist Technik affin, geht  eher verstandesmäßig an die Sache heran und schießt mit ihrem Eifer und Temperament gelegentlich über das Ziel hinaus. Ihr Kollege Reik war schon immer auf der Insel. Mit dem neumodischen Kram hat er es nicht so. Er kennt die Inselbewohner und ist der ruhigere und ausgeglichenere im Team.

Mord gehört nicht zu ihrem Tagesgeschäft der Inselpolizisten .Das bedeutet nicht, dass sie sich nicht  mit Eifer und Kompetenz auf die Suche nach dem Täter machen. Es gilt , Zeugen zu finden und diese zu befragen. Besonderes Augenmerk liegt auf der Familie des Toten. Was ich dabei erfahre, macht mir das Opfer nicht sympathisch , sondern es regt sich leichtes Verständnis für den möglichen Täter. Hajo war ein schwieriger Mensch, ein Mann mit festen Grundsätzen und jeder hatte mehr oder weniger unter ihm zu leiden. Ich konnte wunderbar mit rätseln und auch mir wollte sich kein Verdächtiger so richtig aufdrängen. Die Lösung, die durch die Identifizierung der Tatwaffe gelingt, war absolut gelungen. Und ich gebe es zu, mein Mitleid mit dem Täter war größer als  mit dem Opfer. 

Das Buch ist ein spannender Kurzkrimi und lässt sich gut auch mal an einem Nachmittag lesen. Beide Polizisten sind sehr sympathisch und ergänzen sich durch ihre unterschiedlichen Charaktere sehr gut. Für mich ein gelungener Auftakt für eine neue Cosy Crime Reihe.