Rezension

Tolle Charaktere, fragwürdiges Worldbuilding

Amberlough – Stadt der Sünde -

Amberlough – Stadt der Sünde
von Lara Elena Donnelly

Bewertet mit 3 Sternen

"Amberlough" gehört genauso wie Anarchie Deco zu einem Subgenre, das ich super interessant finde, gerne zwischendurch für mich ausprobiere, aber noch nicht zu 100% weiß, ob ich es jetzt gut oder schlecht finde. Meistens mag ich die Thematik, aber die Umsetzung hinterlässt dann eher Fragezeichen oder hochgezogene Brauen, besonders weil ich sehr Geschichtsinteressiert bin...
Auch dieser historical fiction, Spionagethriller ist thematisch echt interessant. Es erinnert etwas an Weimar, 1920er Jahre Charme und das Gefühl von Freiheit, Bedrohung und Verschwörungen. Eine Wilde Zeit, die sich auch in unseren Charakteren widerspiegelt, die gut ausgeschrieben waren. Ich habe sie gerne begleitet, wie sie immer tiefer in die zwiespältigen Machenschaften des Cabarets hineingezogen werden. Erst einmal bis hier hin. Charaktere top.
Die Handlung und der Schreibstil? Generell die restliche Umsetzung?
Ich weiß nicht. Ich hatte zwar Spaß beim Lesen, aber ich bin nicht zu 100% mit dem Schreibstil war geworden, die Namen, Städte, etc. waren ein ganz wilder Mix aus Sprachen und die an Weimar angelehnte Kultur? Vielleicht lag es mir, nicht an dem Buch, ja zu Kunstgriffen, aber mir war das dann doch nichts Halbes und nichts Ganzes...

Insgesamt gut ausgearbeitete Charaktere, besonders die queeren Aspekte mochte ich echt gerne, genauso wie prinzipiell die Handlung, aber mit dem Schreibstil und dem "Worldbuilding" bin ich nicht so wirklich warm geworden. 3/5☆ und wer Anarchie Deco mochte, der-/diejenige wird ziemlich sicher auch dieses Buch mögen.