Rezension

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Tolle Einsichten in das "wilde" Leben, aber beklemmend das menschliche Miteinander...

Minnesota Winter - Elli H. Radinger

Minnesota Winter
von Elli H. Radinger

Bewertet mit 4 Sternen

Das Cover sprach mich zuerst an. Kälte, Schnee, Weite und Einsamkeit. Der Titel war in Ordnung, nur der Untertitel war nicht meins. Und trotzdem habe ich es gelesen. Es liest sich gut und man steckt sehr schnell in dieser Geschichte drin. 

Elli Radinger packt ihre Sachen und zieht zu einem Mann, den sie kaum kennt. Auch die Umstände, dass sie in Deutschland und er in Minnesota lebt, vereinfacht es nicht. Greg lebt (man kann es spartanisch nennen) in der Wildnis. Kein Strom, keine Heizung (aber gern -10 Grad Außentemperatur), kein fließend Wasser und die Toilette (sofern man diese so bezeichnen kann) liegt außerhalb des Hauses. Für manche mag es total romantisch klingen, aber die Arbeiten für dieses wilde Leben sind hart und schwer und Greg wird sie nicht schonen. Sehr bald merkt sie, was ihr Traum bedeutet und was sie alles ertragen und durchstehen muss. Neben den körperlichen muss sie auch mit den seelischen Strapazen zurecht kommen. Ihr Traummann entpuppt sich immer mehr und die negativen Gedanken und Gefühle werden größer.

Ich gebe zu, dass ich beim Lesen immer wieder mal den Kopf geschüttelt habe und nicht so richtig wußte, was ich davon halten sollte. Warum lässt sie sich ein solches repektloses Verhalten nur gefallen? Was hat dieser Mann, dass man sich quälen und teilweise demütigen lässt? Ich konnte so manche Handlung nicht nachvollziehen oder verstehen. 
Auf der anderen Seite soll jeder Mensch sein Leben so gestalten, wie er/sie es für richtig und gut halten.

Elli Radinger stellt jedes Jahr unter ein Motto, was mir gut gefallen hat und vielleicht lässt sich dies sogar übernehmen. Nicht unbedingt "Lebe gefährlich" (ihr Motto für das Jahr in Minnesota), aber in einer anderen Form kann ich es mir gut vorstellen.

Tolle Einsichten in das "wilde" Leben, aber beklemmend das menschliche Miteinander...