Mut oder Leichtsinn ?
Bewertet mit 4 Sternen
ZUM INHALT:
Auf einem Wolfskongress lernt Elli Radinger den Amerikaner Greg Howard kennen. Die beiden verstehen sich auf Anhieb.
Elli setzt nach einer Weile alles auf eine Karte und zieht zu dem Mann, den sie eigentlich kaum kennt, nach Minnesota, wo sie ein Leben ohne Luxus, dafür aber mit harter körperlicher Arbeit und kräftezehrenden Sport-Trips führen wird.
Die herrliche Natur ist atemberaubend schön, nur leider wandelt sich Greg sozusagen vom Paulus zum Saulus - der Traumtyp lässt die Maske fallen und entpuppt sich als Tyrann ...
MEIN FAZIT:
"Minnesota Winter" ist eine Autobiographie, die ich gerne gelesen habe. Ich war mir nicht sicher, ob ich das Verhalten der Autorin als
Mut oder Leichtsinn einordnen sollte.
Sehr gut gefallen haben mir die wunderbaren
Landschaftsbeschreibungen; wenn es jedoch um das Privatleben der Protagonisten ging, war es mir persönlich stellenweise too much information:
"Unsere Körper verschmolzen mit einer Leidenschaft, die keinen Raum mehr ließ für die Eiseskälte, die uns umgab.
[...] Jetzt wusste ich: Sex ist möglich bei minus dreißig Grad." (S.43)
Trotzdem bin ich gerne lesenderweise in den Mittleren Westen gereist!