Rezension

Tolle Grundidee, aber...

Schmutziger Schnee - Christoffer Carlsson

Schmutziger Schnee
von Christoffer Carlsson

Bewertet mit 2 Sternen

Ein Soziologe wird im Feld, also während seiner Arbeit im Forschungsgebiet, erstochen. Das Opfer war früher linksorientiert und beschäftigt sich nun mit gewaltbereiten, rechten und linken Randgruppen, um soziale Bewegungen darzustellen. Hat seine Arbeit mit der Ermordung zu tun, und wenn ja, in wieweit? War es jemand aus einer der Forschungsgruppen? Leo Junker ermittelt, frisch zurück im Dienst, aber er hat mit seinen Dämonen zu kämpfen…

Es handelt sich um einen zweiten Teil einer Reihe und da lag eines meiner Probleme. Es werden immer wieder Bezüge zum ersten Teil thematisiert, die ohne Vorkenntnisse nicht wirklich verständlich werden. Weiter wurde ich mit den Protagonisten nicht warm, insbesondere der tablettenabhängige Kommissar Leo, um den sich alles dreht, war mir suspekt. Im Prinzip konnte ich das alles schon nachvollziehen, aber seine Art und seine Probleme haben mich einfach nur genervt, bis auf wenige Lichtblicke, die nicht über den Rest hinwegtrösten. Weiter hat mir auch der nüchterne Schreibstil nicht gefallen und das ständige Hin und Her von Zeiten und Perspektiven machte es nicht besser. Der Mittelteil wurde dadurch extrem zäh und ich hätte das Buch auch fast abgebrochen, aber das Interesse, wie alles endet, war dann doch zu groß.

Doch genug gemeckert – eines hat mir wirklich sehr gut gefallen, nämlich wie die Situation zwischen rechts und links in Schweden dargestellt wurde. Beide Gruppierungen bekommen ihren Platz und das Aufeinandertreffen wird auch sehr interessant und recht spannend dargestellt. Die Thematik ist brandaktuell und wichtig, weshalb ich mich sehr auf das Buch gefreut hatte – leider war es dann unterm Strich nicht wirklich meins.

Tolle Grundidee, aber leider in der Umsetzung für mich nicht überzeugend.