Rezension

Tolle Idee, doch es bleiben viele Fragen offen

Die Stadt der Seher -

Die Stadt der Seher
von Christoph Hardebusch

Bewertet mit 3 Sternen

Dieses Buch hat mich fasziniert, nicht nur optisch, sondern auch die Kurzbeschreibung, die definitiv Lust auf mehr macht.

Der Einstieg war etwas holprig, denn man musste sich erst einmal in der fremden Welt, die nicht immer so einladend beschrieben war, zurechtfinden. Auch Marco, der Protagonist, wirkte eher blass, was aber sicher damit zu tun hatte, dass er durch die Straßen gejagt wurde. Das Spiel mit der Stimmung hat der Autor geschickt umgesetzt und sein angenehmer Stil lässt einen immer tiefer eintauchen. Man lernt nicht nur die Stadt Vastonia kennen, sondern auch das harte leben der Straßenkinder, was Rückschlüsse auf die Gesellschaftsstruktur zulässt.

Doch schnell wird klar, irgendetwas geht nicht mit rechten Dingen zu. Gut und Böse, nicht sofort zuzuordnen. Der Autor versteht sich darauf, mit den unterschiedlichen Stimmungen zu spielen und irgendwann weiß man nicht mehr recht, wer welche Ziele verfolgt und wie die Dinge zusammenhängen.

Je tiefer ich in die Story hineingeglitten bin, desto neugieriger wurde ich. Wie sollte sie Geschichte auf den wenigen verbleibenden Seiten aufgelöst werden? Und das ist auch das, was ich an diesem an sich tollen Buch kritisieren muss: Es geht alles viel zu schnell.

Während sich der Anfang noch ein wenig zieht, hat man zum Schluss das Gefühl, man rauscht regelrecht durch die Geschehnisse. Leider bleiben dadurch nicht nur etliche Fragen offen, sondern auch die Handlungen an sich recht blass.

Ich habe das Buch gern gelesen und mich von Vastonia und seinen Geheimnissen gut unterhalten lassen, doch das Ende hat mich dann doch nicht ganz überzeugen können. Vielleicht wäre es besser gewesen, der Geschichte einen weiteren Teil oder ein paar Kapitel mehr zuzugestehen, doch dies ist ein rein subjektiver Eindruck und jeder sollte sich selbst ein Bild davon machen.