Rezension

Tolle Neufassung!

Shylock - Howard Jacobson

Shylock
von Howard Jacobson

In der Neuerzählung von „Der Kaufmann von Venedig“ wird die Geschichte von Strulovitch erzählt, dessen Tochter in die falschen Kreise gerät und sich in einen Fussballer verliebt. Das Problem ist, er ist kein Jude. Ihr Vater hat damit ein Problem, weil er das eigentlich nicht so vorgesehen hat.

Ich habe die Originalgeschichte leider nicht gelesen und von daher kann ich nur sagen, war es für mich teilweise sehr schwer in die Handlung reinzukommen. Stellenweise ging es sehr gut, aber dann hat es manchmal wieder gestört. Daher würde ich jedem empfehlen vorher das Original zu lesen.
Die Erzählweise des Autors war sehr schön, aber auch sehr anspruchsvoll und so muss man doch ein gewisses Durchhaltevermögen haben, damit man das Buch nicht gleich wieder zur Seite legt. Ich konnte auch keine wirkliche Verbindung zu den Charakteren herstellen und ich denke es liegt mit der Schreibweise zusammen. Ich glaube, aber der Autor hat das auch nicht beabsichtigt.
Die Thematik mit dem Problem der anderen Religion ist doch, so glaube ich, dass Hauptaugenmerk des Autors. Howar Jacobson versteht es aber sehr gut, daraufhinzuweisen, was einem wichtig sein sollte und was nicht.
Die Chemie zwischen Shylock und Strulovitch hat mir sehr gut gefallen, obwohl ich nicht so rausfinden konnte, ob Shylock real ist oder ob er nur ein Hirngespinst von Strulovitch, weil ja nur die beiden kommunizieren. Deswegen eher schwierig zu beurteilen.
Das Ende war für mich nicht vorhersehbar, aber es war gut beschrieben.