Rezension

Tolle Sprache, leider sehr Langatmig

Septembermeer - Gabriela Jaskulla

Septembermeer
von Gabriela Jaskulla

Bewertet mit 3 Sternen

Die ersten Szenen spielen zwar auf dem Segelboot im Sturm, und es liest sich spannend, wie sie in Seenot geraten, die Inselbewohner alle am Hafen stehen und die "Verrückten" beobachten (ich frage mich, wo blieb da die Küstenwache oder der Seenot-Rettungsdienst??), bis das Ehepaar Daniel und Svea schließlich mit Hilfe von Julia und Hanno, auf dem immer nur "kleine Insel" benannten Eiland stranden. (Eigenartigerweise heißt Daniel auf dem hinteren Buchdeckel-Text plötzlich David....)
Hanno ist der ortsansässige Tierarzt, sehr still und verschlossen, seit 20 Jahren dort wohnhaft, gilt aber immer noch als "Reingeschmeckter". Daniel und Svea wollen einen Buchladen eröffnen, eigentlich schon per se eine utopische Idee, und natürlich bringt er auch nicht den gewünschten Erfolg. Es geht bald nicht mehr um Daniel und Svea, sondern um die anderen Bewohner und ihre Geschichten.
Daniel und Svea und auch der Buchladen treten immer mehr in den Hintergrund. So fehlt der Geschichte einfach der rote Faden, und das ganze Buch wird etwas langatmig.  Und leider bleibt dieser Rhythmus noch länger so bestehen.
Es ist ein Buch ohne richtige Hauptperson, man erfährt ganz viel über Jeden.
Ich muss sagen, dass der Schreibstil mir ungemein gut gefallen hat, das hat allerdings leider nicht viel mit meiner Einschätzung über die Handlung zu tun. Beides lief für meinen Geschmack auseinander. Leider wirklich etwas zu langatmig, dennoch schaffte die tolle poetische Sprache der Autorin mich ans Buch zu fesseln. Allerdings wohl eher wegen der Beschreibung der Umgebung und Personen.
Ich bin hin und hergerissen und gebe dem Buch 3 Sterne.