Rezension

Tolle und spannende Story, die mal mit etwas weniger Gewalt auskommt

Der Geist - Richard Laymon

Der Geist
von Richard Laymon

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung:

Eine Gruppe von Studenten probiert auf einer Party ein altes Ouija-Brett aus. Tatsächlich können sie Kontakt mit einem Geist aus dem Jenseits aufnehmen, der ihnen verrät, dass auf dem Calamity Peak, einer unzugänglichen Bergregion in Kalifornien, ein Schatz versteckt sein soll. Ein Riesenspaß – so denken die jungen Leute. Doch die Reise, die sie beginnen, führt alle in ein unaussprechliches Grauen.

Meine Meinung:

Laymon ist für mich - neben Stephen King - mein Kultautor Nr.1.
Natürlich musste auch gleich seine neuste Veröffentlichung in Deutschland bei mir einziehen und gelesen werden.
Ursprünglich schrieb Laymon diese Story 1991 unter dem Originaltitel "Darkness, tell us".

Für mich war dies mal ein etwas anderer Laymon. Denn normalerweise steigt man quasi schon mit einer blutigen Klinge in das erste Kapitel ein und das erste Opfer lässt nicht lange auf sich warten. So kennt man Laymon und ja, so liebe ich seine Geschichten auch.

Umso mehr war ich verwundert, das auch nach über der Hälfte des Buches wenig Blut, Mord und Gemetzel auftauchten. Ehrlich gesagt, war dies erst zum "Show down" der Fall, dann aber ohne Rücksicht auf Verluste.

Gerade aufgrund dessen,  würde ich für dieses Buch sogar eine Empfehlung für Neueinsteiger aussprechen. Wer testen möchte, ob die Spannungsliteratur von Laymon etwas für ihn ist, dafür ist dieses Buch geradezu ideal, da man nicht gleich mit zu viel Mord & Totschlag konfrontiert wird.

Die Story war für mich wieder wirklich klasse erzählt.

Wir begleiten die 21jährigen Studenten Howard, Angela, Glen, Lana, Keith und Doris.
Sie haben zu hause  bei ihrer Lehrerin Dr. Coreen Dalton, auf der Abschlussparty ihres Semesters, das alte Quija Brett gefunden und mussten natürlich gleich damit herumspielen. Und es antwortet sogar prompt ein Geist, der ihnen einen großen Schatz verspricht, der sich in den Bergen befinden soll.
Coreen hält das alles für Teufelszeug, aber kurz darauf haben die Studenten schon das Brett an sich genommen und möchten natürlich dem Schatz auf die Spur kommen.
Coreen und ihr gerade zurückgekehrter Lebensgefährte Chad bemerken den Diebstahl am nächsten Morgen und machen sich auf den Weg um die Studenten aufzuhalten.
Sie alle ahnen nicht, was sie erwartet...!

Die Personen waren auch wieder ganz toll ausgearbeitet.
Coreen, Chad und auch Howard und Angela, waren mir recht schnell sympathisch. Coreen- Ende Zwanzig - die Angst um ihre Studenten hat, gerade weil sie selbst keine guten Erfahrungen mit dem Quija-Brett gesammelt hat.

Howard und Angela, nähern sich langsam an und fühlen sich immer mehr zueinander hingezogen. Ob Angelas Vergangenheit ihr Glück trüben kann...?

Die durch trainierte Lana ist im Grunde die Anführerin und sogar der Muskel bepackte  Keith, mit dem sie mehr oder weniger zusammen ist, tanzt nach ihrer Pfeife.

Glen ist - wie auch Keith - im Fotoballteam, ein eher massiger Kerl und ein Witzbold.

Und Doris, sie ist die ewige, pessimistische und übergewichtige Meckerliese, die gerne verbal austeilt aber auch genauso viel einstecken muss.

Diese Mischung, machte die Story sehr unterhaltsam, teilweise witzig, aber vor allem sehr spannend, denn mit was sich die Personen auseinandersetzen müssen und was sie herausfinden, das ist wirklich nicht ohne und hat mir wieder sehr gut gefallen!

Natürlich ist auch Sex wieder ein Thema, denn ein Laymon ohne Sex, geht gar nicht. Klar geht es einige Male zur Sache, aber hauptsächlich geht es diesbezüglich eher um Howard und Angela,  die sich schüchtern wie sie sind, langsam annähern.

Fazit:

Eine absolute Leseempfehlung, gerade auch für Leser, die gerne mal testen möchten, ob Richard Laymon etwas für ihren Geschmack ist.

Einen Punkt ziehe ich persönlich ab, denn für mich, hätte es zwischendurch schon auch mal etwas blutiger sein können.

Aber ansonsten, eine wirklich tolle, spannende und auch gruselige Story!