Rezension

Toller Abschluß

Die sieben Königreiche, Band 3: Die Königliche - Kristin Cashore

Die Königliche
von Kristin Cashore

Bewertet mit 4 Sternen

Schon seit einigen Jahren ist der wieder wertige und tyrannische König Leck tot. Das Schicksal des Volkes liegt jetzt in der jungen Hand seiner Tochter. Bitterblue versucht diese schwierige Aufgabe zu meistern und dem Land eine gute Königin zu sein. Doch sie hat eine schwere Aufgabe, denn die muss sich der grausamen Vergangenheit stellen und ihrem Volk helfen, die schrecklichen Jahre der Tyrannei zu vergessen und vor allem zu verarbeiten. So macht sich Bitterblue auf und mischt sich unter ihr Volk, um Antworten zu finden.

,,Die Königliche“ ist ein Buch, das durch leise Töne besticht, denn im letzten Teil der "Die sieben Königreiche"-Trilogie geht es nicht um eine Abenteuergeschichte oder um einen Krieg der zu gewinnen ist. Es geht um eine bewegende und emotionale Auseinandersetzung mit den schrecklichen Jahren der Tyrannei, die an einem Volk und an den Menschen nicht spurlos vorüberziehen können. Durch die Aufarbeitung des Traumas ist der letzte Teil der Trilogie wesentlich ruhiger.

Der Schreibstil der Autorin ist, wie in den ersten Bänden fesselnd und bildhaft und hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Zudem gelingt es Kirstin Cashore eine fast greifbare Atmosphäre zu erschaffen. Das Leben des Volkes wird so realistisch und authentisch beschrieben, dass ich dachte, ich wäre auch ein Teil der Geschichte.
Die einfühlsamen Beschreibungen von Kirstin Cashore haben mich bewegt und auch mitfühlen lassen, denn sie beschreibt eindringlich, wie sich die Menschen fühlen, die so grausame Sachen erlebt haben oder auch selbst Böses getan haben, wie die Menschen versuchen weiter zu leben, auch wenn etwas in ihnen zerbrochen ist.

Die Geschichte wird aus Bitterblues Sicht geschildert und so kann man die enorme Entwicklung ihres Charakters miterleben und gut nachvollziehen. Bitterblue ist zunächst in ihrer heilen Welt im Schloss eingesperrt, denn ihre Berater lassen nichts Böses an sie heran kommen, doch schnell wird Bitterblue bewusst, dass wenn sie eine gute Königin sein möchte, sie ihr Volk besser kennen lernen muss. 
Sofort war mir Bitterblue sympathisch und sie ist mir sofort ans Herz gewachsen, denn trotz ihres wiederwertigen Vaters, hat sie sich ihren liebevollen und nach Gerechtigkeit streben Charakter bewahrt. 
Auch ihre Freunde, die sie auf ihren nächtlichen Streifzügen durch die Stadt kennen lernt wirken alle authentisch und lebendig, auch wenn ihnen stellenweise Ecken und Kanten gefehlt haben. 
Zudem fand ich es wirklich toll, dass bekannte Gesichter wie z.B. Kasta, Bann oder Fire in der Nebenhandlung mit aufgetaucht sind und ich ihnen wieder begegnen konnte. 
Natürlich, darf in einem Jugendbuch eine Liebesgeschichte nicht fehlen, auch wenn sie zum Glück nur eine kleine Rolle spielt. Die Liebesgeschichte hat auf mich leider extrem oberflächlich gewirkt, wie eine typische 0-8-15 Teenager Lovestory. Ohne Tiefe und wirklichen Gefühlen.

Alles in allem ist ,,Die Königliche“ ein gelungener und emotionaler Jugendroman, der sich mit der Aufarbeitung eines Traumas beschäftigt und eindringlich beschreibt, wie das Volk versucht sich von den Schatten der Vergangenheit zu befreien. Leider hat mich die Liebesgeschichte etwas gestört und auch das Ende hat mich nicht vollkommen überzeugen können und so gibt es vier von sechs Buchherzen.
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