Rezension

Toller Auftakt der Aachen-Trilogie

Die Stadt der Heiligen - Petra Schier

Die Stadt der Heiligen
von Petra Schier

Bewertet mit 5 Sternen

Im Aachener Dom wird ein Toter gefunden, ausgerechnet kurz vor der Heiltumsweisung. Der Tote ist der Geselle des Schreinbauers Reinold Markwardt. Zur gleichen Zeit erscheint bei dessen Ehefrau Marysa der Geistliche Christophorus um ihr vom Tod ihres Bruders Aldo zu berichten. Als Reinold Markwardt des Mordes an seinem Gesellen verdächtigt wird, nehmen Marysa und Christophorus die Ermittlungen auf und stoßen in ein Wespennest, das sie alle in Gefahr bringt.

Wie von Petra Schier gewohnt, ist auch dieser historische Roman wieder ein Pageturner. Die Autorin schreibt so bildhaft und spannend, dass man das Buch kaum vor dem Ende aus der Hand legen will. Gleichzeitig erweckt sie das historische Aachen zum Leben und zwar zu einer für Aachen ganz besonderen Zeit: Die Heiltumsweisung gibt es nur alle sieben Jahre und lockte damals Unmengen an Pilgern in die Stadt.

Zu diesem Hintergrund passend lernen wir die Charaktere des Buches kennen: Marysa, Tochter eines mittlerweile verstorbenen Reliquienhändlers und Ehefrau eines Schreinbauers sowie Christophorus, der ein Geheimnis hat, sind die beiden Hauptprotagonisten. Marysa ist einem gleich sympathisch, sie, ein eigentlich lebensfroher Mensch, wird von ihrem Ehemann stark unterdrückt, dennoch bewahrt sie sich ihre Lebensfreude. Christophorus ist ein sehr geheimnisvoller Mensch, der aber Marysa bedingungslos unterstützt, auch, aber nicht nur, weil er das ihrem Bruder Aldo versprochen hat.

Auch die restlichen Charaktere, wie z. B. Marysas temperamentvolle ungarische Mutter oder ihr sehr schwieriger Gatte Reinold, sind gut gelungen und fügen sich jeweils logisch in die Handlung ein.

Die Thematik, Reliquien- und Ablasshandel sowie das Pilgern an heilige Stätten finde ich sehr interessant. Petra Schier hat umfassend recherchiert und bringt das Ganze sehr nahe. Abrundend gibt es noch ein Nachwort, das sich vor allem mit der Heiltumsweisung beschäftigt. Und für alle, die Appetit auf Marysas Lieblingsspeise bekommen haben (Konkavelite), gibt es sogar noch das Rezept dafür. Sehr schön auch die, in die Handlung eingestreuten, mittelalterlichen Lieder.

Der Roman ist der Beginn einer Trilogie, deshalb bleiben am Ende noch einige Fragen offen. Der Kriminalfall an sich ist aber logisch und zufriedenstellend gelöst. Alle Bände der Trilogie sind schon erhältlich, ich freue mich darauf, bald den nächsten Band zu lesen.

Ein tolles Buch und ein vielversprechender Beginn der Trilogie,für alle Fans historischer Romane/Krimis sehr zu empfehlen.