Rezension

toller Histoschmöker

König der Turniere -

König der Turniere
von Juliane Stadler

Bewertet mit 5 Sternen

"König der Turniere" ist das zweite Buch, dass ich von Juliane Stadler gelesen habe. Zwei zentrale Themen stehen für mich im Mittelpunkt der Geschichte. Zum einen der reale historische Hintergrund, der erzählt, wie 1181 der junge Henri als englischer Thronfolger versucht, an Einfluss zu gewinnen und seinen Vater zu überzeugen, dass er ein würdigerer Nachfolger ist, als seine zerstrittenen Brüder. Zum anderen begleitet man den jungen Ritter Erec und seine Freunde von Schauturnier zu Schauturnier. Man erfährt dabei unter anderem, dass diese Turniere ganz anders abliefen, als das heute in Ritterfilmen oft erzählt wird und dass man hier zwar Leib und Leben aufs Spiel setzte, aber auch an Geld und Einfluss einiges gewinnen konnte.  Und wie schon im ersten Roman ist durch die unglücklich verheiratete junge Frau Genofeva wieder eine starke Frauenfigur mitten drin im Geschehen.

Wer Rebecca Gablé schätzt, der wird sich in diesem Roman zuhause fühlen. Der Erzählton und die herrlichen Verwicklungen und dramatischen Wendungen machen die Geschichte von der ersten Seite zu einem Lesevergnügen und das Buch war keine Seite zu lang. Im Gegenteil, am Ende, nach einem wirklich furios spannenden Finale, trennt man sich nur schwer von den liebgewordenen Figuren und wünscht sich, dass es weitergehen könnte.

Für mich ist Juliane Stadler schon jetzt kein Geheimtipp mehr sondern gehört, auch dank der wundervoll akribischen Recherche, die im Nachwort vortrefflich erklärt wird, zu den besten Histo-Autorinnen im deutschsprachigen Raum. Ich kann es kaum erwarten, neues von ihr zu lesen.