Rezension

toller Krimi aus der Steiermark

Grazer Zunder -

Grazer Zunder
von Astrid Schilcher

Bewertet mit 5 Sternen

„Grazer Zunder“ ist der zweite Kriminalroman von Astrid Schilcher mit Chefinspektor Sepp Semper vom LKA Steiermark.

 

Diesmal entführt uns die Autorin in die Universitäts- und in die Online-Dating-Welt. Zwei sehr interessante Themenbereiche, die in keinster Weise zusammenpassen und die ich gleichermaßen interessant fand. Da ich selbst an einer Universität arbeite, kam mir einiges bekannt und sehr authentisch vor. Auch die amerikanische Dichterin Emily Dickinson spielt in dem Krimi eine Rolle.

 

Es geht nicht zimperlich zur Sache. Die Frauenmorde sind recht brutal und es gibt einige durchgeschnittene Kehlen. Sepp Semper wird nicht nur dienstlich, sondern auch persönlich involviert. Der Mörder scheint ein Katz-und-Maus-Spiel mit den Ermittlern zu spielen und sie zu verhöhnen.

Österreichischer Lokalkolorit lockert die Grausamkeit Brutalität der Morde ein wenig auf und ist in richtigem Maße eingefügt.

 

Es kommt schnell ein Spannungsbogen auf. Ich hatte aber zur Buchmitte bereits einen Verdacht, der sich letztendlich bestätigt hat. Trotzdem ist es der Autorin gelungen, den Spannungsbogen zu erhalten. Astrid Schilcher hat den Fall gut aufgeklärt und das Ende ist regelrecht schockierend, aber gut durchdacht.

 

Der Schreibstil ist sehr schön zu lesen, teilweise fast etwas poetisch oder philosophisch angehaucht. So heißt es S. 148: „Die Richtigkeit des Konsequens bestätigt nicht die Wahrheit des Antezedens: Basislogik. Das wäre ja als würde man behaupten, dass, wenn es regnet, die Straße nass ist und daher, wenn die Straße nass ist, eindeutig klar ist, dass es geregnet hat…..“

Am Rande erfährt man auch einiges über Emily Dickinson.

 

Fazit: Ein intelligent geschriebener und gut durchdachter Kriminalroman mit österreichischem Flair, interessanter Thematik und einem tollem Ermittlerteam machen direkt schon Lust auf einen Folgeband.