Rezension

Toller Sommerroman - humorvoll, maritim und voller Lebensweisheiten :-)

Sylt oder Selters - Claudia Thesenfitz

Sylt oder Selters
von Claudia Thesenfitz

Bewertet mit 5 Sternen

Toller Sommerroman - humorvoll, maritim und voller Lebensweisheiten :-)

Autorin:
Claudia Thesenfitz wurde 1967 in Berlin geboren. Schon während ihres Germanistik- und Anglistik-Studiums an der Universität Hamburg war sie freie Mitarbeiterin bei diversen Zeitschriften. Ihre Pressearbeit setzte sich danach fort mit Tätigkeiten als Volontärin, Redakteurin, Ressortleiterin und freie Journalistin und Autorin mit ganz unterschiedlichen Arbeiten für Frauen-, Promi- und Lifestyle-Magazine. Zudem ist sie Absolventin der Hamburger Drehbuchautoren-Schule. In Anthologien veröffentlichte Kurzgeschichten und ist Co-Autorin verschiedener Promi-Biographien (Nena, Dieter Wedel, Uwe Ochsenknecht u. a.). Mit „Sylt oder Selters“ veröffentlichte sie im Mai 2015 sehr erfolgreich ihren ersten (Glücks-)Roman im Ullstein-Verlag, dessen Fortsetzung „Sylt oder solo“ am 06.04.2018 erschien. Am 10.03.2017 erschien außerhalb dieser Fortsetzungsreihe – ebenfalls bei Ullstein: „Meer Liebe auf Sylt“.

Handlung:
Nina Mertens ist 41, Graphikerin bei einer Frauenzeitschrift in Hamburg und mit ihrem Leben in jederlei Hinsicht ziemlich unzufrieden. Diese Unzufriedenheit kompensiert sie immer wieder mit exzessivem Online-Shopping, das natürlich ihrem Konto-Stand alles andere als gut tut. Eine Lösung muss her – in Form eines Sylt-Urlaubs, in dem sich Nina einen Millionär schnappen will. Hotels und Ferienwohnungen sind eher nicht bezahlbar für sie, also weicht sie auf einen Campingplatz nach Kampen aus – erst im Zelt, später im Wohnwagen. Sie muss nach einigen Dates die Erfahrung machen, dass auch ihr Geld manche Millionäre einfach nicht attraktiver macht. Stattdessen freundet sie sich mit ihrer Camping-Nachbarin, der 83jährigen Elli an, von der sie am Ende nicht nur eine Menge Lebensweisheiten mit auf ihren weiteren Weg nimmt …

Fazit:
Ich muss zugeben, dass dieses Buch jetzt schon geschlagene 3 J. auf meinem SuB lag und ich das Erscheinen der Fortsetzung „Sylt oder solo“ zum Anlass genommen, es endlich einmal zu lesen. Nachdem ich ja zuerst den 2. Roman der Autorin „Meer Liebe auf Sylt“ gelesen hatte, der mir so gar nicht gefiel, bin ich an diesen Roman hier ziemlich skeptisch herangegangen. Aber ich wurde angenehm überrascht.
Das Cover ist norddeutsch, maritim und man kann sich vorstellen, dass das tatsächlich Sylt sein soll.
Der Roman umfasst auf 268 Seiten insgesamt 33 Kapitel in toller, kurzer Leselänge mit sehr angenehmen Schriftbild und eine Danksagung.
Tja, was soll ich sagen?! Auch dieser Roman trägt, wie alle Romane von Claudia Thesenfitz, den Untertitel „Ein Glücksroman“ – und bei diesem hier stimmt es wirklich.
Zuerst war ich etwas unsicher, ob die Protagonistin Nina und ich tatsächlich Freundinnen werden, weil sie doch sehr materiell denkt. Aber mit der weiteren Lektüre habe ich sie immer besser verstanden, denn die Ursache liegt an den Entbehrungen in der Kindheit – kenne ich zu gut und sie wurde mir immer sympathischer. Gekrönt wurde das Buch dann durch ihre Sylt-Bekanntschaften – die wunderbare, ältere Dame Elli (Ninas Camping-Nachbarin); deren Hund Max; den total netten portugiesischen Koch Luis; den attraktiven Surfer Jan – der nebenher noch Medizin-Student und Handy-Verkäufer ist; den Campingplatzwart Sörensen; ihren Cousinen und ihren Kollegen in Hamburg – und natürlich auch ein paar Antagonisten in Form von Millionären, die auch durch ihr ganzes Geld nicht attraktiver werden.
Der Schreibstil ist mitreißend, humorvoll und kurzweilig und man will immer wissen, wie es weiter geht.
Die ideale Sommerunterhaltung, vielleicht schon für den Urlaub. Und wem dieser Roman besonders gut gefällt, weiß, dass hier noch nicht Schluss ist, sondern man darf sich noch auf die gerade erschienene Fortsetzung freuen, mit der ich selbst jetzt auch in die nächste Lesewoche starte.
5***** Sterne und eine klare Leseempfehlung für diesen schönen Roman, der einem neben lustigen Momenten auch ein paar nachdenkliche Momente vermittelt. Ich fand ihn klasse.