Rezension

Tolles Kochbuch, das uns u. a. auch wieder alte und fast vergessene Zutaten näher bringt

Zu Gast bei Arche Noah - Arche Noah, Gertrud Hartl

Zu Gast bei Arche Noah
von Arche Noah Gertrud Hartl

Bewertet mit 5 Sternen

Dieses Kochbuch ist wirklich gut gelungen. Schon das Cover zeigt eine bunte Vielfalt an Gerichten und vermittelt einen schönen Eindruck von bodenständiger, gesunder und schmackhafter Küche. Das Buch ist sehr hochwertig gestaltet, hat einen robusten festen Einband und auch die innenliegenden Blätter sind aus schönem, festen Papier. Das finde ich sehr gut bei einem Kochbuch, das ich schließlich sehr oft, wenn nicht gar alltäglich, zur Hand nehmen möchte.

Gerade dies fällt bei dieser Rezeptesammlung nicht schwer, denn sie bietet ein sehr umfangreiches und breit gefächertes Repertoire, das gekonnt in abgeschlossene Kapitel gegliedert ist:

- Blattgemüse & Salate
- Bohnen & Linsen und ihre Verwandten
- Getreide & Pseudoceralien
- Erdäpfel/Kartoffeln
- Kürbis & Gurken
- Kraut & Rüben, Wurzeln & Knollen
- Paradeise, Paprika & Melanzani
- Zwiebeln
- Nüsse & Samen
- Obst

Es ist also für jeden Geschmack und Anlass etwas dabei. Seien es Salate, Hauptgerichte, Desserts oder Kuchen. Für jeden Leser, der gerne kocht oder backt, wird sich bestimmt das eine oder andere Lieblingsrezept finden lassen. Die Beschreibung der Rezepte ist sehr gut verständlich und man kann die Rezepte alle durchweg ohne großen Aufwand nachkochen/nachbacken. Die eine oder andere Zutat wird vielleicht nicht so einfach zu bekommen sein, gerade weil es sich bei diesem Kochbuch um eine Sammlung von Rezepten von Mitgliedern und Freunden des österreichischen Vereins "Arche Noah" handelt.

Arche Noah - eine Gesellschaft für die Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt und ihrer Entwicklung - ist vor über 25 Jahren in Österreich enstanden. Bauern und Hobbygärtner hatten in den frühen 1990er Jahren das Verschwinden von althergebrachten samenfesten Sorten bemerkt und gründeten einen Verein um das Saatgut "alter" Sorten zu erhalten, die für den kommerziellen Markt nicht mehr interessant waren. Heutzutage werden oft andere Kriterien an Obst und Gemüse gestellt. Leider ist vielen Verbrauchern, die es gewohnt sind, stets rund ums Jahr alle Obst- und Gemüsesorten zur Verfügung zu haben, gar nicht mehr bewußt oder bekannt, was für tolle uralte Kulturpflanzen es gab. Auch die Vielfalt und das saisonale Kochen bleibt oft auf der Strecke, was für unser Ökosystem schreckliche Folgen hat.

Dieses mit wunderbaren Fotos bebilderte Kochbuch macht auf diese Aspekte in einer kurzen Einleitung aufmerksam und erinnert den Leser an viele alt bewährte Sorten, die wir gut in unseren Speiseplan einbauen können. Dennoch gibt es auch genügend andere Rezepte, die man mit den im Laden, auf dem Markt oder eben aus dem eigenen Garten geernten Obst und Gemüse problemlos durchführen kann. Tipps zur richtigen Verwendung und Lagerung sowie ein Glossar, das uns deutschen Lesern einige österreichischen Begriffe übersetzt ergänzen dieses rundum gelunge Werk perfekt.

So einige Rezepte habe ich schon ausprobiert und viele haben schon einen fest angestammten Platz in unserem Speiseplan gewonnen, so daß ich dieses Kochbuch Interessierten gerne weiterempfehlen kann.

Kommentare

Gluehsternchen kommentierte am 05. Oktober 2016 um 00:17

Das klingt nach einem ganz zauberhaften, leckeren Buch!