Rezension

Tolles Sachbuch!

Darm mit Charme - Giulia Enders

Darm mit Charme
von Giulia Enders

Bewertet mit 4 Sternen

Dieses Buch ist mir so unfassbar oft im Buchladen begegnet. Das mag wahrscheinlich einfach daran liegen, dass es ziemlich lange auf der Bestsellerliste stand. Am Anfang hab ich den Hype um Darm mit Charme nicht so recht verstanden. Was sollte an diesem Thema bitte charmant sein? Dennoch siegte irgendwann die Neugier und das Buch zog bei mir ein. 

 

Darm mit Charme hat eine angenehme Schriftgröße und ist zudem sehr ansprechend gestaltet. Immer wieder tauchen Abbildungen in der Lektüre auf, die den Inhalt zum einen auflockern und zum anderen auch gut untermalen. Sehr toll fand ich, dass die Abbildung als Unterstützung dienten, aber nicht Voraussetzung dafür waren, den Inhalt verstehen zu können. 

 

Mir fällt es sehr schwer den Inhalt in Kürze zusammenzufassen, weil Giulia Enders das Thema Darm aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet und ich das Buch nur gelesen aber nicht wirklich damit gearbeitet habe. Toll finde ich, dass sie umfassend über den Darm informiert. Sie beginnt beim richtigen Sitze nauf der Toilette, erklärt, was bei der Verdauung wirklich passiert und das anhand eines tollen Beispiels und erzählt zudem ausführlich wie der Darm und das Nervensystem zusammenhängt. In einer Talkshow erzählte sie, dass sie von den Medien gebeten wurde, den Darm-Nerven-Teil möglichst unerwähnt zu lassen, mit dem - meiner Meinung absolut dummen - Argument, dass die Menschen das ja gar nicht hören wollen. Und genau das stimmt einfach nicht. In unserer heutigen Gesellschaft leiden immer mehr Menschen an Stress, Depressionen oder Burnout. Da ist es doch interessant zu erfahren, ob und wie das mit dem Darm zusammenhängt. 

 

Giuila Enders hat einen angenehmen Schreibstil. Sie baut einiges an sprachlichen Bildern ein, was aber auch dafür gesorgt hat, dass ich Mühe hatte in das Buch hineinzukommen. Manchmal bin ich ihrem sprachlichen Bild so weit gefolgt, dass mir der Weg zurück zum Abstrakten oft etwas zu schnell ging und ich mich fragte, wie wir von der einen Stelle plötzlich bei der nächsten gelandet sind. Dennoch sind mir einige Bilder sehr präsent geblieben. Beispielsweise erzählt sie, dass der Darm wie ein Wald sei. Man könne neue Pflanzen oder Blumen setzen - übertragen auf den Darm wären das Bakterien - müssten aber auch Geduld haben, ob diese wirklich wachsen und das Bild des Waldes verändern. 

 

Zusammenfassend kann ich sagen, dass mir Darm mit Charme sehr gut gefallen hat. Besonders schön fand ich, dass die Thematik so erklärt wurde, dass vor allem Nicht-Mediziner die Möglichkeit hatten, inhaltlich mitzukommen und etwas zu lernen.