Rezension

Tooor!

Der Club der unsichtbaren Gelehrten - Terry Pratchett

Der Club der unsichtbaren Gelehrten
von Terry Pratchett

Bewertet mit 4 Sternen

Obwohl ich der Meinung bin, dass seine neueren Werke bei weitem nicht an seine älteren Bücher herankommen (was vielleicht auch einfach nur an der Vielzahl neuer Übersetzer liegen kann), läuft Pratchett hier wieder zur alten Höchstform auf.

Ankh-Morpork ist vom Fußballfieber gepackt. Als ob die Stadt also nicht schon genug von sportlichem Wahn gepackt wurde, erinnert Lord Vetinari die Zauberer der Unsichtbaren Universität an eine alte Tradition, die sie dazu zwingt ein Fußballteam aufzustellen und ein Spiel ohne magische Hilfsmittel zu gewinnen. Wenn sie dieser Tradition nicht nachkommen, werden die großzügigen Zuwendungen komplett gestrichen. Die einzige Rettung scheint nur noch Mr. Nutt zu sein, der seinen Mitmenschen, sich selbst und den Zauberern mindestens genauso mysteriös ist wie das Fußballspiel selbst.

Ich bin überhaupt kein Fußballfan und auch Fanatismus jeglicher Art ist etwas, mit dem ich absolut nichts anfangen kann. Dennoch hat Pratchett diese beiden Dinge sehr schön zu einem unterhaltsamen und spannenden Buch zusammengeführt. Man muss also beim besten Willen kein Fußballfan sein, um dieses Buch zu mögen. Wieder sind neben altbekannten Gesichtern auch neue Figuren dabei, die einem entweder sofort sympathisch sind oder dies im Laufe der Geschichte werden. Von der praktisch veranlagten Küchendame über ein neu entdecktes, aber strohdummes Model bis hin zum Fußballfahn ist eine farbenfrohe Vielfalt an Figuren entstanden. Interessante kleine Rätzel wurden eingebaut (ob das Ergebnis allerdings so wirklich in die Scheibenwelt passt sei jetzt einfach mal dahingestellt) und auch den Fußball selbst sieht man am Ende ein bisschen mit anderen Augen. Rassismus, Gewalt und Intoleranz sind in dieser Geschichte auch ein sehr großes Thema.

Endlich mal wieder ein Buch von Pratchett, das mich begeistern konnte. Anfangs war zwar viel Skepsis da, ob mir das Buch überhaupt gefallen wird, aber mir hat es gut gefallen.