Rezension

Tutanchamun und seine Schätze, Archäologie und Familiengeschichte, sehr zu empfehlen!

Skarabäus und Schmetterling
von Elisabeth Büchle

Bewertet mit 5 Sternen

1327 v. Chr. im Alten Ägypten: Schöne Sonne und ihr Geliebter Wüstensturm, der Diener beim gerade verstorbenen Pharao Tutanchamun war, fliehen aus Waset...

1922 in der englischen Grafschaft Hampshire: Lord Carnarvon ist der Finanzier von Howard Carters Ausgrabungen in Ägypten, wo dieser trotz zahlreicher Rückschläge und Misserfolgen weiterhin nach dem Grab des legendären Pharaos Tutanchamun suchen will. Lady Alison Clifford, eine reiche und unabhängige Adelige und die Tochter ihrer Freundin, Sarah Hofmann, welche bei ihr seit Kindestagen lebt, beschließen, ebenfalls nach Ägypten zu reisen, um der nun hoffentlich erfolgreichen Ausgrabung beizuwohnen. Doch in Kairo scheint es sehr gefährlich zu sein. Schon bald droht Sarah, Opfer von Anschlägen zu werden, wären da nicht ihre neuen Bekannten Andreas Sattler und Jacob Miller, sowie die Einheimische Samira, die ihr zu Hilfe kommen. Doch inwieweit sind diese Personen in die geheimnisvollen Zwischenfälle verwickelt? 

2011 in Berlin: Die Erben von Sarah sollen angeblich illegal Schätze aus dem Grab Tutanchamuns verebt und in ihrem Eigentum haben. Das geht aus einem Fachartikel im Internet hervor. Der Polizist Duke Taylor wird von Europol beauftragt, die junge Erbin Rahel Höfling, die vor ihrem Studium der Archäologie im Museum ein Praktikum macht, zu überprüfen. Wie ihre Urahnin Sarah wird auch diese plötzlich von Unbekannten überfallen. Ihrer Großmutter Mary, die in London lebt, ergeht es nicht besser... 

Zuerst hat mich der Umfang des Buches beeindruckt. Es ist ein wirklich dicker Wälzer, der mich üblicherweise eher abschreckt als anlockt, da ich sonst eher dünnere Bücher bevorzuge. Hier hat es sich aber auf jeden Fall gelohnt, ihn in Angriff zu nehmen, denn ich wurde von der Geschichte und ihrer Umsetzung positiv überrascht!

Ich hatte auf keiner Seite das Gefühl, wie es sonst in dicken Büchern nach einigen hundert Seiten passiert, dass die Geschichte nun irgendwie langweilig würde. Im Gegenteil blieb die Spannung auf einem hohen Bogen übers ganze Buch hin erhalten. Auch die Figuren waren ausnahmslos alle gut gezeichnet und überzeugend. Der Spannungsbogen zog sich wirklich von der ersten bis zur letzten Seite hin und verbannt die Geschichten sinnvoll miteinander.

Der Erzählstil ist angemessen für die Geschichte. Man kann ihn gut lesen, ohne dass er zu trivial oder zu schwierig wäre. Sehr anschauliche und atmosphärisch dichte Beschreibungen der Umgebungen (z. B. der Landschaft in Ägypten, der Menschen und ihrer Kultur) wechseln sich mit spannenden Szenen ab, in denen man mit den Figuren mitfiebern kann. Mir hat diese Mischung sehr gefallen. 

Fazit: Ich kann dieses Buch wirklich jedem weiterempfehlen, der sich gerne in die Zeit der Pharaonen zurückversetzen lassen will, der miterleben will, wie ihre Schätze wieder ans Tageslicht gebracht wurden und dann in der Welt herumgereicht wurden, kombiniert mit einer spannenden, generationenübergreifenden Familiengeschichte. Eine tolle Kombination, die man nicht hoch genug loben kann. :-)