Rezension

Über das Leben, die Liebe und das Loslassen

Toter Sommer - Kat Rosenfield

Toter Sommer
von Kat Rosenfield

INHALT

"Dieser schwülheiße Sommer wird der letzte sein, den Becca in ihrer Heimatstadt verbringt. Tags zuvor hat sie ihr Zeugnis bekommen und mit ihrem Freund James noch einen drauf gemacht. Doch dann passieren gleich zwei schreckliche Dinge auf einmal: Erst macht James mit ihr Schluss, und am Morgen findet man das tote Mädchen im Straßen-graben. Was danach geschieht, wird Beccas Leben für immer verändern."Quelle FJB

MEINE MEINUNG

Rebecca wusste von Anfang an, dass ihre Liebe zu James nicht ewig halten würde. Nach den Sommerferien würde sie die Stadt verlassen und irgendwo weit weg ein neues Leben anfangen. Es sollte nur eine Sommerliebe sein, mehr nicht. Doch dann wird das tote Mädchen am Straßenrand gefunden, James serviert sie mitten in der Nacht ab und alles kommt anders, als sie geplant hat. 

In Toter Sommer werden zwei Geschichten parallel erzählt. Einmal die der Ich-Erzählerin Becca, deren Pläne sich in Luft auflösen und bei der einfach alles anders läuft, als sie es geplant hat. Seit das tote Mädchen gefunden wurde, will sie wissen, wer sie war und wer sie umgebracht hat. Und warum. Die Polizei hat schnell einen Tatverdächtigen gefunden, doch ist er auch schuldig?

Gleichzeitig lesen wir die Geschichte der jungen Amelia und wir erfahren mehr über die Beziehung zu ihrem Freund Luke. Die Wer-war-es-Frage stellt sich hier nicht, der Leser weiß eigentlich, wer sie getötet hat und mit der Zeit werden alle möglichen Zweifel weggewischt. Die eigentliche Frage, die sich der Leser stellt, ist folgende: hat sich Amelias Mörder unter anderem Namen auch in Beccas Leben geschlichen? 

Toter Sommer ist spannend und emotional, aber obwohl die Zusammenfassung wie ein Thriller klingt, würde ich es nicht als solchen beschreiben. Die Bezeichnung Roman auf dem Cover passt schon besser, weil Beccas Leben, ihre weiterer Weg, ihre Entscheidungen im Vordergrund stehen. Es geht darum, sein altes Leben hinter sich zu lassen und einen neuen Abschnitt zu beginnen. Es geht darum, die Heimat zu verlassen ohne zu vergessen, wo die eigenen Wurzeln sind. Es geht um die Liebe und wie düster sie sein kann. 

Was mich am Plot gestört hat waren die ewigen ungekennzeichneten Zeitsprünge. Plötzlich findet man sich irgendwann in ihrer Vergangenheit wieder, die Geschichte springt vor und zurück. Statt Spannung schafft das aber nur Verwirrung und Frustration. Ohne jeglichen Marker oder Hinweis, wann man sich gerade befindet, füllt sich der Kopf schnell mit Fragezeichen. Mehr als einmal wusste ich nicht, ob der eigentliche Handlungsstrang nun weitererzählt wird, oder ob es wieder ein Sprung zurück ist. Eine andere, bessere Struktur hätte das Lesen angenehmer gemacht. 

Abgesehen davon hat mich Toter Sommer gut unterhalten, vor allem das Thema das Loslassens und Weggehens wurde gut dargestellt. 

3,5 von 5 Punkten

Cover 1 Punkt, Idee 1/2 Punkt, Plot 1/2 Punkt, Sprache 1/2 Punkt, Figuren 1 Punkt

~*~ FJB ~*~ 320 Seiten ~*~ ISBN: 978-3-8414-2155-5 ~*~ Broschiert ~*~ 14,99€ ~*~ April 2014 ~*~