Rezension

Überraschend gut und anders

Schwert und Laute - Sonia Marmen

Schwert und Laute
von Sonia Marmen

Bewertet mit 5 Sternen

"Schwert und Laute" ist der Auftaktroman zu Sonia Marmens vierteiliger Highland-Saga.  Die Geschichte spielt im 17. Jahrhundert in den schottischen Highlands. 
Im ersten Teil des wird man in die Geschichte der Clans, die Fehde zwischen Schottland und England  und über Liam Mcdonalds schreckliste Zeit informiert. Gerade der geschichtliche Teil, ist etwas trocken, dennoch kurz, informativ und hilft die Zusammenhänge besser zu verstehen. Auch der Teil über Liam ist für den späteren Teil sehr nützlich.
Im 2. Teil geht die eigentliche Geschichte los. Caitlin Dunn, 19 Jahre alt, arbeitet im Hause Dunning als Gesellschaftsdame für die kranke Lady Dunning. Caitlins Vater gab sie in die Stellung, weil er selber wenig Geld verdient hat, und hoffte so das Beste für seine Tochter zu tun. Lord Dunning sieht in Caitlin mehr als die Gesellschaftsdame und vergeht sich an ihr. So auch an jenem Abend. Zuvor allerdings lässt er sie an einem Verhör teilnehmen. Ein Mcdonald hat eine Waffenladung geschmuggelt, wofür er nun bestraft werden sollte. Es war nicht viel aus ihm heraus zu holen, so dass sich der Lord mit Caitlin zurückzog und sich an ihr verging. Für Caitlin war es einmal zu viel und sie ermordet ihn und flieht. Dabei rennt sie dem Mcdonald, der entfliehen konnte, in die Arme. Caitlin traut dem wilden Highlander nicht, weiß selber aber auch keinen anderen Ausweg, und schließt sich ihm und seinen Leuten an. Sie fühlt sich irgendwie zu Liam Mcdonald hingezogen, aber auch zu seinem Bruder Colin, der mit zu seinen Leuten gehört. Auf der Flucht wird sie verwundert, so dass die Männer beschließen sie mit in ihr Dorf zu nehmen. Die Mcdonald Brüder haben allerdings auch ein Auge Caitlin geworfen, was zwischen den beiden für Streit sorgt. Dies lässt auch Meghan, die in Liam verliebt ist, nicht kalt. Als Caitlin dann noch erfährt, dass Liam der Mord angehängt wurde, den sie begangen hatte, bricht sie auf. 

Sonia Marmen versteht es den Leser in die schottischen Highlands zu entführen. Die Mythen die erzählt werden, die gälischen Worte, Bräuche, Landschaften lassen diese Zeit lebendig werden. Nicht nur dies fesselt den Leser an das Buch, es ist auch ungemein spannend. Zuerst die Flucht die Caitlin unternimmt, dann die Frage welcher der zwei Mcdonald Brüder erobert ihr Herz. Hinzu kommt die eifersüchtige Meghan, die sich an ihr rächen will. Caitlins Versuch Liam vor den Strick zu bewahren, bis hin zur Hochzeit und weit darüber hinaus bis hin zu Meghans Rache Zug am Ende des Buches.
Dazu gehört aber auch Caitlin selber, die sich andauernd wieder in Schwierigkeiten bringt oder einfach anders handelt als man es von ihr erwartet. Ein Beispiel dafür ist, dass sie zurück zu den Dunnings geht, obwohl sie versprochen hat dies nicht zu tun. 
Auch die Erzählstrucktur an sich trägt zur Spannung  bei. Im Laufe des Buches erfährt man, dass Caitlin durch die Übergriffe von Lord Dunning schwanger wurde, oder das sein Sohn gar nicht schwul war sondern nur so tat, um dem Vater einen Strich durch die Rechnung zu machen. Sonia Marmen gibt alle nötigen Informationen aber nicht alle zu gleich.
Die Charaktere sind wohl durchdacht und ausgearbeitet. Liam, der bei einem Überfall Frau und Kind verloren hat, lebt zurückgezogen und ist ein Schatten seiner Selbst. Durch Caitlin fängt er wieder an zu Leben und er selbst zu werden. Diesen Prozess kann man deutlich miterleben.
Caitlin selber steht nach dem Mord auf sich allein gestellt dar, und muss sich im Leben zurechtfinden, weit ab der Familie. Auch ihre Erfahrung die sie im Laufe des Buches macht, wie den Handel mit Winston Dunning.
Auch die Beziehungsebenen zwischen den Personen sind gut ausgefertigt und passen zu den Persönlichkeiten
Die gälischen Wörter wurden meist einmal übersetzt. Beim wiederholten Auftreten oft nicht, was manchmal doch hilfreich gewesen wäre. 
Sonst kann nur noch an gemerkt werden, dass die Fußnoten in der eBook Ausgabe wenig Sinn machen. Da sollte das Wort vielleicht im Text erklärt werden.