Rezension

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Überraschende Wendungen, tolles Leseerlebnis

ELFENKÖNIG - Holly Black

ELFENKÖNIG
von Holly Black

Es gab so viele tolle Plottwists, doch ist teilweise scheint die Liebe auch einer zu sein...

Sei so stark wie der König der Elfen selbst ...

Jude hat nur ein Ziel – als geheime Macht hinter dem Thron ihren Ziehbruder Oak, den wahren Erben des Elfenreichs, zu beschützen. Dafür hat sie Cardan, den neuen König der Elfen, an sich gebunden und zieht im Geheimen die Fäden. Die Geschicke von Faerie zu lenken, wäre schon schwierig genug. Doch Cardan tut alles, um Jude zu unterlaufen, selbst wenn die Faszination, die Jude auf ihn ausübt, ungebrochen ist. Als jemand Unbekanntes in Judes Umfeld offenbar Verrat plant, muss sie nicht nur den Verräter stellen, sondern auch ihre widersprüchlichen Gefühle gegenüber Cardan in den Griff bekommen, wenn sie nicht die Kontrolle über das Elfenreich verlieren möchte

Schon das Cover ist sehr ansprechend und nach dem Cliffhanger musste ich das Buch so oder so lesen. Also habe ich geplant, da ich noch andere Bücher lesen wollte, immer mal zwischendurch ein Kapitel zu lesen. Ich bin kläglich gescheitert. Die Geschichte hat mich sowas von in ihren Bann gezogen, sodass ich mich gar nicht mehr dem Buch entreißen konnte. Holly Black scheint das Buch so gut durchgeplant haben, das jede neue Wendung ein totaler "Schocker" ist und einen quasi "zwingt" weiterzulesen. Das Elfenreich ist ihr an sich wirklich wunderbar gelungen, selbst jeder noch so kleine Nebencharakter scheint Geheimnisse, zu haben in die Geschichte verwickelt zu sein und sie um einiges verbessern. Mir gefällt besonders gut, dass auf einer Seite alles noch so standhaft sein kann und auf der nächsten schon wieder das reinste Chaos ausbricht, das alles was für die Wahrheit gehalten wurde auf einmal nichtig wird. Selten habe ich so ein fesselndes Buch gelesen. Ein kleines Minus bekommt das Buch allerdings, weil ich der Meinung bin, dass zwischen all den Lügen und den politischen Machenschaften die Liebe zwischen Cardan und Jude ein wenig zu kurz kommt. Mir ist bewusst, dass ihr Hass aufeinander tief verankert ist und es schwierig ist, solch zusammenbringende Szenen zu schreiben, dennoch ist die Liebe so plötzlich gewesen und dann doch nicht. Es ist alles sehr verwirrend. Das hilft dem Buch zwar in vielen Ansichten an Spannung zu gewinnen, aber mich als Leser hat es teilweise wahrhaftig an die Grenze der Verzweiflung geführt. Dieses Buch ist nichts für schwache Nerven.

Zu den Charakteren: Im ersten Buch fand ich es schwierig hierzu viel zu sagen, da die Charakter in sich so grundsätzlich gegensätzlich waren. Wann fallen sie aus ihrem Charakter? Ist das sogar eine Charaktereigenschaft? In diesem Teil mochte ich jedenfalls Jude mehr, meiner Meinung nach hatte sie zwar eine brutale Charakterentwicklung, aber dennoch passt sie irgendwie zu ihr. Das "ständige" Morden hat mir vieles abverlangt. Für Jude scheint es inzwischen eine kleine Geste geworden zu sein, doch ich kann selbst gar nicht richtig beschreiben, was ich davon halte. Doch auf alle Fälle kann ich sagen, wie sehr ich ihre Stärke liebe, sie hatte sie schon immer in sich, aber nun kann sie sie voll und ganz ausleben. Das wird großartig. Ich freue mich jetzt schon darauf, was sie als nächstes tun wird. Da ich mir sicher bin, dass ihre Verletztheit sie anspornt weiter zumachen, noch größer denken, noch brutaler sein, noch mehr Intrigen, noch mehr Macht. Ihr Machtverlangen ist für mich vollkommen verständlich, sie hält die Unterdrückung nicht mehr aus und möchte dem ein Ende setzen. Doch Jammern kann schließlich jeder(Taryn), doch den Mut zu haben, etwas gegen dieses Leid zu unternehmen haben nur wenige (Jude), dafür bewundere ich sie. Cardan ist immer noch ein Rätsel in sich und mit diesem Ende haben sich die Fragezeichen nur noch vergößert. Was will er wirklich? Was ist er bereit dafür zu tun? Auch seine Gefühle gegenüber Jude kann ich nicht ganz verstehen, ich hoffe im nächsten Buch noch mehr darüber zu erfahren. Zu Taryn habe ich nicht viel zu sagen, es ist wie es immer war. Ich mag sie nicht. Ihre Handlungen nerven mich, ich finde sie hinterlistig, falsch und sobald ich ihren Namen höre möchte ich die Seiten am liebsten überspringen. Da haben sie und Locke ja ein perfektes Match.

Der Schreibstil hat sich nicht viel verändert, ist einfach zu lesen und macht Freude.

Ich empfehle das Buch jedem der Elfen liebt, und da es gewisse Ähnlichkeiten aufweist, auch jedem, der die Red Queen Reihe geliebt hat.