Rezension

Überzeugend trotz kleiner Kritik

Bruderzherz - Silke Nowak

Bruderzherz
von Silke Nowak

Bewertet mit 4 Sternen

Mein Eindruck:

Nachdem mich das Cover und der Klappentext neugierig gemacht haben, war ich sehr neugierig auf die Geschichte.

 

Für mich ist es das erste Buch der Autorin und der Einstieg fiel mir recht leicht und ich bekam recht schnell einen Überblick über die einzelnen Charaktere, da es am Anfang gleich eine Personenliste der mitwirkenden Charaktere gibt.

 

Joy ist aus der Großstadt auf die schwäbische Alb gezogen und findet dort als Kriminalpsychologin eine neue Anstellung. Schon nach kurzer Zeit gibt es ein Mordopfer und Joy soll ihren Vorgesetzten tatkräftig unterstützen. Allerdings ist das mit ihm nicht immer so einfach, denn er ist leider kein 0815-Ermittler, sondern doch eher etwas speziell.

 

Mir persönlich hat der Schreibstil gut gefallen und ich kam recht zügig durch das Buch, da er herrlich leicht und flüssig zu lesen war. Außerdem hat es die Autorin geschafft, Spannung zu erzeugen, den Spannungsbogen zu halten und an den richtigen Stellen auch zu erhöhen. Durch die gute bildliche Darstellung konnte ich mir auch alles gut vorstellen und vor meinem inneren Auge war ich sozusagen live dabei und fühlte mich mittendrin im Geschehen.  

 

Was ich auch sehr gerne mag, ist, wenn die Kapitel aus verschiedenen Perspektiven geschildert sind und sich abwechseln. So war es auch hier und ich konnte mich daher gut in Joy und Colin hineinversetzen und den einen oder anderen Gedankengang besser nachvollziehen.

 

Auch wenn mich das Buch gut unterhalten hat, muss ich zugeben, dass mir doch ein paar Dinge aufgefallen sind, die in meinen Augen nicht ganz so rund waren:

 

Joys Kind ist 3 Jahre alt und in der Geschichte wird erwähnt, dass der Kleine immer noch Brei bekommt und Windeln trägt. Mir als Mutter ist das sofort aufgefallen, denn selten trägt ein Kind in dem Alter noch Windeln und bekommt nur Brei als Mahlzeit. Klar gibt es Kinder, bei denen es noch so ist, aber die sind meist entwicklungsverzögert, aber da hier nichts dergleichen erwähnt wurde, gehe ich von einem gesunden Kind aus.

 

So gern ich Joy auch mochte, 2-3 Szenen mit ihr fand ich dann doch zu gut gemeint. Hier wäre weniger eindeutig mehr gewesen. Vor allem im Hinblick ihrer Ausbildung als Kriminalpsychologin.

 

Die beiden Protagonisten mochte ich aber trotzdem sehr gern und ich habe Joy und Colin schon etwas ins Herz geschlossen.

 

Vor allem Colin. Ich kann mir gut vorstellen, dass es Leser gibt, die seine Art nicht mögen, aber genau seine schräge und durchgeknallte Art war es, die ihn für mich interessant gemacht hat. Während Joy eher schüchtern und ruhig ist, so ist Colin jemand, der ohne zu zögern mit voller Kraft auf den Tisch haut und einfach sein Ding macht, ohne sich dafür zu interessieren, was die Leute über ihn sagen. Ich finde, die beiden passen perfekt.

 

Fazit:

Auch wenn ich ein wenig was auszusetzen habe, hat mich die Geschichte mit dem unterschiedlichen Ermittlerduo doch gut unterhalten und mich auf jeden Fall auf die Fortsetzung neugierig gemacht, die ich auf jeden Fall im Blick haben werde.