Rezension

Und er schlachtet wieder…

Flesh House - Stuart MacBride

Flesh House
von Stuart MacBride

Bewertet mit 4.5 Sternen

Vor 20 Jahren versetzte er Aberdeen schon einmal in Angst und Schrecken: the Flesher. Im Outfit eines Kopfschlächters und mit einer Margaret-Thatcher-Maske bekleidet, dringt er in die Häuser ahnungsloser Menschen ein, tötet sie und zerlegt sie anschließend fachgerecht in kleine, mundgerechte Häppchen. Eigentlich war der Schuldige gefunden, saß hinter schwedischen Gardinen. Doch plötzlich tauchen wieder kleine Häppchen Menschenfleisch auf. Und auch sonst sieht es verdammt nach der Handschrift des Fleshers aus. Logan nimmt die Ermittlungen auf…

Wow. Mit diesem Band hat MacBride ganze Arbeit geleistet und wieder zum altbekannten Niveau zurückgefunden. Bluttriefende Spannung, interessante Charaktere, tolles Ermittlerteam, das alles vor der düsteren Atmosphäre Aberdeens (ja, es regnet schon wieder ; ) Leserherz, was willst du mehr? Die sehr detailreichen und fachgerechten Beschreibungen sind bestimmt nicht jedermanns Sache. Wer sonst eher gemütliche Krimis mag, dürfte hier doch ab und an angeekelt das Buch zuklappen. Mir hat es sehr gut gefallen, denn MacBride hat es hervorragend verstanden, den für Tiere üblichen Schlachtprozess umzumünzen. Man merkt die entsprechende Recherche.

Sehr gut gefallen haben mir außerdem die (fiktiven) Zeitungsausschnitte, die die einzelnen Teile voneinander trennen. Bekannte Gesichter wie Colin Miller sind hier vertreten und man bekommt einen bildlichen Eindruck davon, welche Wellen der Flesher in der Aberdeener Medienwelt schlägt.

Nach dem für mich etwas enttäuschenden vorherigen Band, bin ich hiermit wieder versöhnt. Teil 5 darf kommen.