Rezension

Undurchsichtig und ein bisschen spooky

Der rote Raum -

Der rote Raum
von Roman Voosen

Bewertet mit 5 Sternen

Der letzte Fall der Mordkommission von Växjö hat bei allen Kommissaren tiefe Spuren hinterlassen. Stina Forss wechselte zur Reichsmordkommission Stockholm und auch Anette Hultin ist gegangen.

Hauptkommissarin Ingrid Nyström und ihr Team bekommen es mit einem seltsamen Mord zu tun. Dem Opfer wurde das Herz entfernt und durch Mondgestein ersetzt.

Stina Forss ermittelt gemeinsam mit der örtlichen Polizei in Kiruna, einer Eisenerzstadt in Nordschweden, in einem Fall, der anfänglich als Unfall angesehen wurde bis festgestellt wurde, dass dem Opfer die Leber entfernt wurde.

 

 

Der neue Vossen/Danielsson-Krimi vereint wieder einmal alles, was den Liebhaber von Skandinavischen Krimis erfreut.

Rätselhaft, düster und spannend gestaltet sich der Fall. Selbstzweifelnd, balzend und starrköpfig erscheinen die Ermittler.

Trotz räumlicher Trennung werden beide Mordermittlungen parallel beobachtet. Der Leser hat schnell den Eindruck, dass beide Fälle miteinander verknüpft sind und wahrscheinlich auch derselbe Mörder für beide Morde verantwortlich ist.

Das ist sicher so gewollt, aber als erfahrener Vossen/Danielsson-Leser rechnet man mit allem, aber nicht mit einer vorhersehbaren Lösung oder vielleicht doch. Es bleibt undurchsichtig.

Ein dritter Erzählstrang hat mir allerdings lange Kopfzerbrechen bereitet. Ich konnte die reisenden jungen Männer nirgends zuordnen. Man brauchte schon etwas Geduld, aber gut gemacht.

Auffallend war die starke und immer wiederkehrende Selbstreflektion von Ingrid Nyström. Sie hat sich verändert und erkennt diese Veränderung als Folge des vergangenen Falles. Sie vermisst Stina, die erfahrene Ermittlerin und auch Rebellin.

Auch Stina macht sich Gedanken über ihre Zukunft als Kommissarin, ihre Alleingänge und ihre Disziplinlosigkeit. In diesem Krimi finden erstaunlich viele Selbstbetrachtungen statt, und zwar bei allen Kommissaren.

Aber das macht diese Krimi-Serie so menschlich. Die Ermittler werden dem Leser vertrauter und ihm werden dadurch die manchmal furchtbar grausamen Morde erträglicher.