Rezension

Ungewöhnlich, interessant, spannend

Tödlicher Irrtum - Patrick Burow

Tödlicher Irrtum
von Patrick Burow

Bewertet mit 4 Sternen

Der alkoholkranke Professor Heckscher wird, da er oftmals unangenehm auffällt, zum Vorstand des neu gegründeten Instituts für Justiz-Irrtümer abkommandiert. Er holt sich die beiden Studenten Saskia und Florian zu Hilfe. Als sie beim Durchforsten alter Akten einen sehr interessanten Fall finden, wird aus der ursprünglichen Verlegenheitslösung eine kompetente Ermittlergruppe.

"Tödlicher Irrtum" von Patrick Bredow ist bereits der zweite Fall rund um die Jurastudenten Saskia und Florian. Ich kenne zwar das vorherige Buch nicht, hatte aber sofort einen Draht zu den Protagonisten. Auch wenn mir nicht alle sofort sympathisch waren. Mit Heckscher z.B. musste ich erst warm werden, denn seine kauzige Art war für mich anfangs doch gewöhnungsbedürftig. 
Der Autor hat einen lebendigen und angenehmen Schreibstil. Die kurzen, knappen Kapitel halten die Spannung von Anfang an auf einem durchgehend hohen Niveau und sorgen dafür, dass der Leser das Buch kaum aus der Hand legen kann. Der subtile Humor, viele ironische Einsprengsel und vor allem die fundierte Recherche runden das Ganze ab. Der Autor, der selbst Jurist ist und auf dem Gebiet der Justizirrtümer äußerst bewandert ist, weiß sehr gut, wovon er spricht. Das macht den Roman, dem zudem noch einige wahre Begebenheiten zugrunde liegen, noch authentischer und sehr lebensnah. Die Protagonisten sind wie aus dem echten Leben entnommen, denn sie haben Ecken und Kanten und ihre Macken, so wie die Menschen in der Realität. 
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, vor allem, weil sich sowohl Plot, als auch Ermittlertruppe, von den gewohnten Krimis angenehm unterscheiden. Ich würde gerne noch mehr von der Abteilung für Justizirrtümer lesen.