Rezension

Unglaublich gut - spricht das an, worüber man nicht reden möchte

Eins plus eins macht Leben - Nancy Salchow

Eins plus eins macht Leben
von Nancy Salchow

Schon vor einiger Zeit [haha, als ob es Jahre her wäre] rezensierte ich das Buch “Das Leben, Zimmer 18 und du” von Nancy Salchow. Dieses Buch hat mich schon weggehauen. Gleich danach fing ich an “Eins plus eins macht Leben”, also den sogesagten Folgeband, den man aber auch einzeln lesen kann, zu lesen. Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich auch hier wieder sehr mit der Geschichte identifizieren konnte, da ich Menschen in meiner schlimmen Zeit an der Seite hatte, um die ich auch so unendlich viel Angst hatte. Die Angst ist überall – sie kann dich überall einfach in ihren Bann ziehen und dich nie wieder rauslassen. Es ist immer wieder ein Teufelskreis, den auch Nancy durchgemacht hat.

Da ich unbedingt nach dem ersten Teil ihren zweiten Teil lesen wollte, legte ich alle angefangen Bücher zur Seite und konzentrierte mich voll und ganz auf dieses tolle Buch. Das Faszinierende an der Geschichte war für mich nicht, dass ihr Seelenverwandter ihr ihre Angst nehmen wollte, sondern dass es dort Tagebucheinträge von ihrer verstorbenen Mutter enthalten sind. Für mich war es immer mal wieder zwischendurch erschreckend wie schlimm es für mich war zu wissen, dass man dort die Gedanken und Gefühle einer Frau liest über ihren Sohn, der gerade seine letzten Schritte geht, die selbst danach auch nicht mehr unter uns weilen wird.

Diese Tatsache hat mich unglaublich traurig gemacht und ich musste andauernd weinen. Andauernd! Es ist für mich unbegreiflich warum ein Mensch so viel Gefühl und Liebe für seine Familie gibt und am Ende nichts mehr davon haben wird. Nichts. Ich denke, dass es für mich wieder dieser Gedanke an meinen Onkel war, der mich andauernd niederriss. Nancy Salchow hat es wohl beabsichtigt, dass man ihre Angst versteht durch all das Geschehene, was sie durchgemacht hat.

Ich persönlich denke, dass dieses Buch es mehr als verdient hat gelesen zu werden, weil es einem wieder ein Thema vor die Nase hält über das wohl niemand gern spricht.

Angst. Angst in jeglicher Form.

Mein Fazit zu diesem Buch ist, dass ich es als Folgeband und als Einzelband gesehen wirklich lesenswert finde. Mir hat es wieder gezeigt, dass man sich nicht zu sehr an der Angst festhalten sollte, sondern die Zeit, die man hat, nutzen sollte. Jeder einzelne Tag sollte dafür genutzt werden mit den Liebsten irgendwie in Kontakt zu bleiben. Auch sollte man sich Zeit für sich selbst geben und vor allem auch nehmen, da man sonst tierisch durchdreht.

“Zeit kann man nicht verschenken, man kann sie nur teilen!” – Einer meiner Lieblingszitate aus Cecelia Aherns Bücher.