Rezension

Unsmypathische Charaktere und merkwürdige Handlung

Hautnah - Julia Crouch

Hautnah
von Julia Crouch

 

Mich persönlich erinnert das Cover etwas an Nicholas Sparks-Romane. Vermutlich deswegen wurde ich auch etwas von dem Buch überrascht, da ich nun wirklich keinen Thriller erwartet hatte (ich lese mir, bevor ich ein Buch neu beginne, eigentlich nicht nochmal die Inhaltsangabe durch um wirklich ohne Vorahnung an das Buch heranzugehen).

Zu Beginn des Thrillers lernen wir die Familie Wayland kennen, die den Sommer auf einer Insel in den U.S.A. verbringt, aber ursprünglich aus Brighton, Großbritannien kommt. Die Familie besteht aus den Eltern Lara und Marcus, den jugendlichen Zwillingen Bella und Olly und dem Nesthäkchen Jack. Erzählt wird überwiegend aus Laras Perspektive, ab und an auch aus Bellas Sicht.

Direkt zu Beginn werden wir mit den Problemen der Familie konfrontiert: Lara, die eher unglücklich in ihrer Ehe ist und eine Abtreibung hinter sich hat. Zusätzlich fühlt sich die Familie in ihrem Ferienhaus sehr unwohl.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr lebhaft, ich hatte allerdings Probleme dem Roman zu verfolgen, da ich keine der Hauptcharaktere verstehen geschweige denn mich mit ihnen identifizieren konnte. Ich hatte das Gefühl, dass in der ersten Hälfte nur gejammert wurde, wie schwer das Leben doch ist und wie viele Fehler die Familienmitglieder während ihres Lebens gemacht haben.

Anstrengend fand ich auch, dass wahnsinnig viele Details über Jack beschrieben wurden. Jedes Mal wenn erwähnt wurde, dass er etwas gegessen hat, wurde auch erzählt, wie er gewaschen werden musste und wie er die Windeln gewechselt bekommt. Wäre das nur ein paar Mal vorgekommen, hätte mich das nicht gestört, aber nach etlichen Malen konnte ich nur noch die Augen verdrehen und mich fragen, was wohl der Sinn dahinter sein sollte.

Die weiblichen Hauptcharaktere des Romans waren mir generell zu flach und zu sehr in das Hausfrauen-Klischee gedrückt. Besonders Lara lässt sich von der Männerwelt ganz schön umher kommandieren. Muss das sein? Wir sind schließlich nicht mehr in den 1950er Jahren!

Die Handlung an sich ist in der ersten Hälfte eher schleppend. Ab und an passieren etwas ungewöhnliche Dinge, aber ansonsten schleppt die Story. In der zweiten Hälfte überschlagen sich dann die Ereignisse dermaßen, dass es übertrieben wirkte. Auf einmal passieren diese schrecklichen Dinge über die ich - und da muss ich ganz ehrlich sein - in Büchern nicht so detailliert lesen möchte. Mir kam der Kontrast zwischen Gut und Böse extrem übertrieben vor. Besonders deutlich wurde dies dann noch durch das extrem unrealistische Friede-Freude-Eierkuchen-Ende.

Fazit: 'Every Vow You Break' konnte mich absolut nicht überzeugen wegen der unsympathischen Charaktere und der merkwürdigen Handlung.