Ein Sommer in Trout Island oder: Irgendwo im Nirgendwo.
Bewertet mit 3 Sternen
Die Geschichte dieses Buches klang durchaus spannend, entsprechend habe ich mir hier auch einiges erhofft, einen fesselnden Thriller, den man quasi nicht mehr aus der Hand legen möchte. Dem war jedoch leider nicht so... Die Geschichte ist an und für sich durchaus nachvollziehbar, zieht sich jedoch leider auch unfassbar in die Länge. Meiner Ansicht nach könnte man einen großen Teil durchaus weglassen, weil es nur langweilige Schilderungen, die Aufarbeitung von Problemen ist.
Von der Schreibweise her ist alles soweit gut nachvollziehbar, hier hatte ich absolut keine Schwierigkeiten, der Schreibstil ist in Ordnung, nicht großartig kompliziert. Auch die Schilderung der Orte ist gut, man kann sich also wirklich vorstellen wie das Haus, in dem die Familie untergebracht ist, aussieht. Bis es jedoch wirklich mal spannend wird, dauert es verhältnismäßig lange, wie ich finde. Ich habe zwischendrin durchaus überlegt ob ich das Buch ggf. wieder zur Seite lege und lieber etwas anderes lese...
Zumal ich manche Schilderungen im Buch einfach ätzend finde... da ist das Nesthäckchen der Familie, wenn ich es richtig gerechnet habe, dann ist Jack 5 Jahre alt - 11 Jahre jünger als die Teenager-Zwillinge, die 16 Jahre zählen. Die Beschreibungen über Jack, der dauerhaft auch an seiner Mutter hängt, immer noch ständig im Buggy geschoben wird, sind alles andere als typisch für einen Fünfjährigen - sie behandelt ihn wie ein Ein-, maximal Zwei-Jähriges, kleines Kind, das eben erst das Laufen gelernt hat. (es ist nie die Rede davon, dass er in der Entwicklung ggf. im Verzug ist!) Später wird dann aber geschildert, wie er einen Text lernen muss... äh... das passt absolut nicht für mich, zumal es wohl kein einfacher, kindgerechter, typischer Satz bzw. ggf. Reim ist. Ich weiß nicht, auf was sich die Autorin hier beruft - oder ob ich mich ggf. beim Alter gänzlich getäuscht habe... aber ich finde das einfach komisch. Ebenso das quasi nicht vorhandene Interesse für ihre Teenager-Tochter, der ein Gespräch mit der Mutter durchaus gut tun würde... Lara stellt sich hier sehr in den Vordergrund und sieht eher durchaus ihre Probleme an erster Stelle und kümmert sich um die Zwillinge nicht so wirklich...
(Gut, das ist dann eher inhaltlich ein Problem... )
Die Entwicklung der Geschichte hat mich später dann doch noch fesseln können, bei knapp 600 Seiten möchte ich aber doch gerne schon eher früher auch sagen können, dass mich das Buch in seinen Bann gezogen hat... Entsprechend bin ich hier wirklich zwiegespalten, was eine etwaige Empfehlung angeht, ich bleibe unentschlossen und vergebe hier 3 von 5 Sternen.