Rezension

Unterhaltsam, aber zu wenig Hintergrundinformationen zur Zeitgeschichte

Die Kastratin - Iny Lorentz

Die Kastratin
von Iny Lorentz

Bewertet mit 3 Sternen

Die untergeordnete Rolle der Frau in der Vergangenheit scheint Iny Lorentz immer wieder zu inspirieren: die Päpstin, die Kastellanin, die Rebellin und hier bei der Kastratin läßt sie Frauen in eine Männerrolle schlüpfen, deren Zugang Frauen offiziell bei Strafe verboten war. Giulia Fassi hat eine engelsgleiche Sopranstimme - doch sie muss ihr Talent dafür verbergen, und wird als Kastrat gefeiert. Sie lebt ständig in der Angst, als Frau erkannt und darauf als Hexe verbrannt zu werden. Umso schwieriger wird es natürlich, als sie sich verliebt...

„Die Kastratin" ist ein bildhaft und mitreißend geschriebenes Buch, das den Leser in die Vergangenheit katapultiert. Dabei werden die Hintergründe des Zeitalters der Renaissance jedoch vernachlässigt. Gern hätte ich mehr über die zeitgenössischen Ereignisse gelesen.
Allerdings ist die Geschichte der Protagonistin sehr unterhaltsam und lässt den Leser mit ihr hoffen und leiden.

Eine interessante Persönlichkeit wird hier vorgestellt, die Werdegänge könnten nicht spektakulärer sein.