Rezension

Unterhaltsame Geschichte verknüpft mit byzantinischen Köstlichkeiten

Bittermandeln aus Byzanz -

Bittermandeln aus Byzanz
von Dorothe Zürcher

Bewertet mit 5 Sternen

Wir schreiben das Jahr 1189 und der 3. Kreuzzug unter  Kaiser Barbarossa ist in vollem Gange.

Diethelm von Toggenburg ist unter  den Kreuzrittern.

Alkmene ist Köchin am Hof in Adrianopel. Kochen ist ihre Leidenschaft und ihr Confectum ist eine Sensation. Die Wege der beiden kreuzen sich, als die Franken die Stadt erobern. Alkmene findet sich im Zelt von Diethelm wieder. Voller Angst vor einer möglichen Vergewaltigung macht sie das, was sie am besten kann - kochen. Diethelm, der die byzantinischen Frauen verachtet und seit dem Tod seines Bruders unter Appetitlosigkeit leidet, findet durch Alkmenes Kochkünsten wieder Freude am Essen und fühlt sich für sie verantwortlich.

Alkmene soll daraufhin für Konstanze, die Braut Friedrichs von Schwaben, um deren Leben man fürchtet, da sie nichts mehr zu sich nimmt, kochen. Da Alkmene durch diese neue Aufgabe auch Zugang zu den Speisen Barbarossas hat, wird sie gegen ihren Willen in ein Komplott gezogen. 

Mich hat zu Beginn gereizt, einen Kreuzzug nicht durch die Augen eines Ritters zu erleben, sondern durch die eines Kriegsopfers  . Diesen Perspektivwechsel fand ich sehr spannend und er führte mich in eine Welt der Gewürze, orientalischer Kochkunst, Sinnenfreude, aber auch der Schrecken, die Frauen im Krieg erleiden.

Besonders gelungen fand ich, dass die Autorin ein Rezept an den Anfang jeden Kapitels stellt. Vieles klingt in meinen Ohren eher gewöhnungsbedürftig, aber es waren auch ein, zwei Rezepte dabei, die zum Nachkochen anregen.

Alkmene war mir sympathisch und ich habe sie im Verlaufe der Geschichte immer mehr bewundert. Auf den ersten Blick für ihre Kochkunst und für die Fähigkeit aus wenig schmackhafte Speisen zu zaubern und später dann für ihren Mut, Treue und Aufrichtigkeit.

Auch Diethelm ist jemand, der auf den 2. Blick seine guten Seiten hat. Er war aufrichtig um Alkmene besorgt und ist Pares mit Respekt begegnet.

Bleibt noch,  einige Worte zum Eunuchen Pares zu verlieren. Von vielen verachtet und von manchen Frauen und Männern für ihren Lustgewinn benutzt, hat mich seine Verletzlichkeit berührt.

Für mich war der Roman eine echte Entdeckung, weil er mir neue Sichtweisen und Erkenntnisse beschert hat. Dabei war er voller anschaulicher Beschreibungen der Gerichte und der Zutaten, so dass ich meinte, sie riechen und schmecken zu können. Die Handlung selbst war spannend und unterhaltsam erzählt.