Rezension

Unterhaltsamer Auftakt zur Trilogie mit viel Liebe und Kaffee

Willkommen in der kleinen Kaffeerösterei -

Willkommen in der kleinen Kaffeerösterei
von Susanne Oswald

Bewertet mit 4 Sternen

Dieser Roman ist der Auftakt zu einer Trilogie um die Geschichte der Kaffeedynastie Ahrensberg in Aachen.
Der Roman wird in zwei Handlungssträngen auf zwei Zeitebenen erzählt.
In der Gegenwart lernen wir Corinne kennen, die Tochter des Kaffeebarons Günther Ahrensberg, der die Liebe zum Kaffee im Blut liegt, wie allen Familienmitgliedern. Sie befindet sich auf einer unternehmenseigenen Plantage in Brasilien als sie die Nachricht erhält, dass ihr Vater einen Schlaganfall erlitten hat.
Zurück in Aachen muss sie die Firmenleitung gemeinsam mit ihrem Bruder Alexander übernehmen. Doch so nah sich die beiden Geschwister eigentlich stehen, geschäftlich finden sie keine Einigung bei Entscheidungen. Alexander sträubt sich gegen jede neue Idee von Corinne und hat nur den finanziellen Aspekt und den Profit im Blick.
Corinne fühlt sich damit nicht wohl. Als sie auf dem Dachboden den alten Trommelröster ihres Opas und seine Erinnerungen in einem Tagebuch findet, taucht sie in die Geschichte von Ahrensberg Kaffee ein, das ihr Opa Eberhard einst gegründet hat.

Im zweiten Handlungsstrang befinden wir uns im Jahr 1943 in einem kleinen Ort in der Eifel in der Nähe von Aachen. Hier lebt Eberhard Ahrensberg, dessen Vater treu zum Naziregime steht und für viele grausige Taten verantwortlich ist, sehr zum Leidwesen seiner Familie. Nach dem Krieg ist es an Eberhard die Familie über Wasser zu halten und er gründet einen Kaffeehandel. Dieser Handlungsstrang war nicht nur sehr bewegend sondern auch spannend.

Da ich selbst auch sehr gerne eine gute Tasse Kaffee trinke, habe ich Corinne und die Familie Ahrensberg gerne begleitet und hierbei viel Interessantes über Kaffee erfahren. Besonders im Handlungsstrang in der Vergangenheit gab es interessante Informationen über den Kaffeeschmuggel, der nach Kriegsende eifrigst betrieben wurde.
Aber auch über den Anbau, die Ernte und besonders die Röstung von Kaffee gibt es viele spannende Details.

In einem gefühlvollen und eingängigen Schreibstil erzählt Susanne Oswald die Geschichte der Familie Ahrensberg wobei der Schwerpunkt auf Corinne liegt. Besonders gut gefallen hat mir, was es mit Corinne macht, als sie in die Erinnerungen ihres Großvaters eintaucht. Letztendlich deckt sie nicht nur ein Geheimnis ihres Bruders auf sondern trifft auch die Entscheidung, ihren eigenen Weg zu gehen. Sie möchte das Familienunternehmen verlassen und eine eigene Kaffeerösterei gründen. Auf der Suche nach Informationen für ihre Firmengründung trifft sie auf Noah, der bereits eine kleine Rösterei betreibt und ihre Leidenschaft für guten Kaffee teilt.
Es war ein bisschen vorhersehbar, dass sich zwischen den beiden eine Liebesgeschichte entwickelt aber es passte auch gut ins Gesamtbild.
Aber das Tagebuch des Großvaters veranlasst Corinne auch, die Vergangenheit des Opas aufzuarbeiten und sie beginnt eine spannende Suche.

Der Auftakt zur Trilogie um die Kaffeedynastie hat mich mit ihren gut gezeichneten Protagonisten, vielen spannenden Informationen über Kaffee sowie dem bewegenden historischen Thema gut unterhalten und Lust auf die Folgebände gemacht!

Fazit: 4 von 5 Sternen

 

 

© Fanti2412