Unterhaltsamer Leseausflug ins Salzkammergut mit tollen Charakteren und interessanten Mordfällen. Bitte mehr davon!

Göttinnensturz
von Anni Bürkl

Es wird langsam Frühling im Ausserland – Schützenfestzeit. Eine Frau im Dirndl wird im Wolfangsee gefunden, sie wurde ermordet. Berenikes Freund Jonas ist verantwortlich für die Ermittlungen, allerdings entfremdet er sich immer mehr von Berenike. Nach dem weitere Mordopfer auftauchen, beschließt sie selber zu ermitteln, ungeahnt in welche Gefahr sie sich begibt.

Mal wieder ein Regionalkrimi – ein guter Regionalkrimi. Auch wenn es bereits der 4. Band aus der Berenike Roither Reihe ist, ist es kein Problem diesen unabhängig von den anderen Teilen zu lesen.
Ich finde es klasse, dass die Protagonistin einen Teesalon inkl. Buchladen hat. Super schöne Idee, hätte ich auch sehr gerne. Generell ist mir die Protagonistin Berenike ziemlich sympathisch, wobei ich es etwas nervig fand, dass sie immer wieder mit Jonas wegen einem Vorfall sprechen wollte, das aber lang vor sich her schiebt.
Der Schreibstil bzw. die Wortwahl war am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, da doch einige österreichische Worte verwendet wurden, aber genau das macht einen Regionalkrimi ja auch mit aus. So hat man noch mehr das Gefühl mittendrin und vor Ort zu sein. Wenige Wörter kannte ich gar nicht, sie wurden durch den Zusammenhang allerdings verständlich.
Was den Mörder angeht, so hatte ich direkt einen Verdacht, wobei ich teilweise verunsichert wurde. Letztendlich lang ich dann doch richtig mit meiner Vermutung. Diese Vorhersehbarkeit fand ich etwas schade.
Die Autorin hat es geschafft, dass man sich die Handlungsorte gut vorstellen konnte. Sie bringt einem das Salzkammergut näher – durch Landschaftsbeschreibungen (keine Angst, sind nicht ausschweifend), durch die Sprache und natürlich auch durch die Trachten. Ich liebe Dirndl und deswegen hatte mich dieses Buch auch direkt angesprochen. Interessant war dann die Vermischung mit der Esoterik, bzw. mit den Tarotkarten. Eigentlich passen die Dirndl und die Tarotkarten ja so gar nicht zusammen, sie wurden im Buch jedoch wirklich gut verknüpft.