Rezension

Unterhaltsamer Liebesroman

Die Rebellinnen von Oxford - Verwegen -

Die Rebellinnen von Oxford - Verwegen
von Evie Dunmore

Bewertet mit 4 Sternen

Annabelle Archer ist eine der ersten Frauen, die in Oxford studieren darf. Für ihr Studium erhält sie sogar ein Stipendium, für das sie eine Frauenrechtsbewegung als Gegenleistung unterstützen soll. Ihre Aufgabe ist es dabei, den einflussreichsten aller Männer, Herzog Sebastian Devereux zu überzeugen und für ihre Sache zu gewinnen. Seit der ersten Begegnung sprühen die Funken zwischen den Beiden, wobei der Herzog von Annabelles Intelligenz und Willenskraft angetan ist. Auch Annabelle fühlt sich sehr stark zu dem selbstbewussten und mitfühlenden Herzog hingezogen, jedoch ist für die beiden keine gemeinsame Zukunft möglich. Denn sie ist nur eine Frau niedrigen Standes und Sebastian vertritt alles, wogegen sie kämpft.

„Verwegen“ ist der erste Band der „Rebellinnen von Oxford“ Reihe von Evie Dunmore. Die Geschichte wird aus den Perspektiven von Annabelle und Sebastian erzählt. Hierbei fand ich die Hauptprotagonisten sehr sympathisch und authentisch dargestellt. Sebastian ist ein angesehenes Mitglied in der Gesellschaft und besitzt aufgrund seines Standes großen Einfluss auf die Politik. Sebastians Figur ist komplex und durchlebt innerhalb des Buches eine große Entwicklung. Harte Schale, weicher Kern – beschreibt hierbei seinen Charakter und seine Entwicklung am besten. Obwohl er stets sehr kühl ist, zeigt er doch sehr viel Mitgefühl, wenn es um Annabelle geht. Annabelle ist eine sehr intelligente und direkte Frau, die sich oft gegenüber Männern beweisen muss. Hierbei tritt sie stets für ihre Meinung und Ideale ein. In der Frauenrechtsbewegung findet Annabelle Freunde, die sich gegenseitig unterstützten. Diese Freundschaften fand ich sehr gut umgesetzt und verschafften Abwechslung neben der Liebesgeschichte.  

Durch den leicht verständlichen und flüssigen Schreibstil wirkte das Buch sehr unterhaltsam. Ich fand das Setting und die Zeit, in der die Geschichte spielt, wirklich gut umgesetzt. Auch die Idee neben der eigentlichen Liebesgeschichte die Frauenrechtsbewegung zu thematisieren, war interessant. Jedoch hätte ich mir an dieser Stelle gewünscht, dass die Bewegung eher durch die Handlungen der Frauen und nicht durch einen Mann vorangetrieben werden. Weitere Punkte, die ich zu kritisieren habe, sind, dass die gegenseitige Anziehung meist auf sinnlichen Gründen beruhte und dass die zweite Hälfte des Buches nur noch dem Hin und Her der beiden Hauptfiguren handelte. Alles in allem ist „Verwegen“ von Evie Dunmore ein unterhaltsamer und spannender Roman für zwischendurch.